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Verliebtes junges Paar genießt den Sonnenuntergang | Credit: iStock.com/jacoblund
Zweisamkeit als wirksames Mittel gegen die Einsamkeit
Zweisamkeit als wirksames Mittel gegen die Einsamkeit
iStock.com/jacoblund

Seelisch gesund bleiben in bewegten Zeiten - so gelingt's

18.02.2022 um 14:30, Helene Schweinberger
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Seelisches Großreinemachen für eine bessere Psychohygiene: Warum es wichtig ist, wie es funktioniert, was es bringt.

Ganz selbstverständlich putzen wir unsere vier Wände durch, wenn wir Ordnung und Platz für Neues schaffen wollen. Wer es ernst damit meint, spart dabei seine Seele nicht aus. Räumt sein Innenleben auf und befreit es von emotionalen Altlasten - betreibt Psychohygiene.

Was ist Psychohygiene?

Viele von uns sind tagtäglich privaten und beruflichen Belastungen sowie Stresssituationen ausgesetzt. Der Begriff Psychohygiene, der von dem Psychiater Robert Sommer geprägt wurde, umfasst alle Schutz- sowie Gegenmaßnahmen, um den gesundheitlichen Folgen negativer Einflüsse entgegenzuwirken. Das geht nicht über Nacht: Wirksame Psychohygiene will geübt sein.

Wann kommt Psychohygiene zum Einsatz?

Grundsätzlich unterscheidet man drei Einsatzbereiche der Psychohygiene. An erster Stelle steht die Prävention, also die Vorbeugung seelischer Erkrankungen. Die restitutive Psychohygiene unterstützt Betroffene, Konflikte und Lebenskrisen zu bewältigen. Die kurative, also heilende Psychohygiene kommt Menschen, die bereits an psychischen Erkrankungen leiden, dabei zu Gute, ihre mentale Gesundheit wiederzuerlangen.

Junge Frau beim Meditieren im Park | Credit: iStock.com/Marcin Wiklik
Die Natur ist die beste Medizin für unser Seelenheil

Psychohygiene im Alltag

Da die jeweiligen Stressfaktoren genauso individuell sind wie wir selbst, sind die psychohygienischen Maßnahmen dann am wirksamsten, wenn sie an die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden. Wer unsicher ist, was ihm helfen kann, alltäglichen Herausforderungen seelisch gefestigt zu begegnen, liegt mit Achtsamkeitsübungen richtig. Sie lindern Stresssymptome und gleichen Belastungen aus.

Achtsamkeit beginnt damit, seine Aufmerksamkeit bewusst auf den Moment zu richten. Rasch wird man die zahlreichen kleinen Besonderheiten wahrnehmen, die sonst unbemerkt an uns vorüberziehen - die Farbe des Himmels, die Geräusche des Windes, das Singen der Vögel, freundliche Gesichter.

Junge Frau beim Überlegen | Credit: iStock.com/SanneBerg
Sich die Highlights des Tages bewusst machen

Achtsamkeitsübung für Anfänger

Achtsamkeitsübungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie alle Sinne mit einbeziehen. Auf diese Weise lernt man, die Sinne zu schärfen und die Umgebung wieder ganzheitlich wahrzunehmen. Schon fünf Fragen reichen aus, sich die schönen Facetten des Lebens zu vergegenwärtigen.

Was habe ich heute Schönes gesehen?

War der Sonnenaufgang besonders magisch? Gab es eine unerwartet herzliche Nachricht auf Ihrem Smartphone? Haben Sie ein Bild gesehen, das Sie berührt hat? Wer sein Auge bewusst auf Schönheit und Harmonie richtet, blüht seelisch auf.

Was habe ich heute Gutes gerochen?

Frisch gemahlener Kaffee, das Lieblingsparfüm, der Duft von Brot und Kuchen, wenn man an einer Bäckerei vorbeigeht. Entfalten Sie Ihren Geruchssinn und schnuppern Sie sich durch den Tag! Nachweislich haben wohltuende Aromen eine positive Wirkung auf unsere Gesundheit.

Frau im Sonnenaufgang blickt Richtung Himmel | Credit: iStock.com/primipil
Das Leben mit allen Sinnen erfahren

Was habe ich heute Schönes gehört?

Wenn das Lieblingslied nicht wie sonst die Seele berührt, und die Nachrichten im Radio an einen Katastrophenfilm erinnern: Kopf hoch und Ohren auf! Haben Sie vielleicht ein nettes Gespräch auf der Straße gehört, mit alten Freunden telefoniert, oder war es doch das herzerwärmende Miauen einer Katze, das Ihre Ohren beglückt hat? Genießen Sie diese Momente ganz bewusst und spüren sie, wie sie Sie mit neuem Leben erfüllen.

Was habe ich heute Gutes gefühlt?

Temperatur, Material und Konsistenz prägen unser Wohlbefinden mehr als wir ahnen. Schulen Sie Ihren Tastsinn auf Dinge, die sich gut anfühlen: die warme Dusche oder die kuschelige Decke zum Beispiel. Je öfter wir es ausprobieren, desto mehr können wir unseren Alltag durch angenehme Tasterfahrungen beleben.

Was habe ich heute Gutes geschmeckt?

Wenn einem die Herausforderungen des Lebens gerade einmal buchstäblich nicht schmecken, ist es umso wichtiger, für Ausgleich zu sorgen. Obwohl das in stressigen Mittagspausen nur allzu leicht vergessen wird. Versuchen Sie, Mahlzeiten nicht als Nebensache zu erleben, sondern Schluck für Schluck und Bissen für Bissen zu genießen.

Junger Mann beim Morgenlauf | Credit: iStock.com/BartekSzewczyk
Bewegung wirkt Depressionen entgegen

Atemübungen

Alltagstaugliche Psychohygiene ist der beste Weg, Kraft zu tanken und Energien zu entfachen. Dabei helfen Atemübungen neben Achtsamkeitsritualen am besten, seelisch gesund zu bleiben. Wichtig ist in jedem Fall, die Übungen regelmäßig und bewusst auszuführen. Wer das Gefühl hat, sich selbst nicht helfen zu können, sollte nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Zur Autorin

Kulinarik, Reisen, Film & Musik, Psychologie und kreative Hobbys - nur eine kleine Auswahl an Dingen, die Passion Author Helene Schweinberger aus Niederösterreich zu ihren vielfältigen und informativen Textbeiträgen für www.weekend.at inspirieren.

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