Zeitumstellung: Wenn die innere Uhr nicht richtig tickt
Inhalt
- Was haben Licht und Dunkelheit damit zu tun?
- Diese Menschen reagieren sensibel auf die Umstellung auf die Winterzeit
- Wohltuende Bewegung
- Zur Ruhe kommen und digitale Reizüberflutung vermeiden
- Wissenswertes
Viele Menschen blicken der alljährlichen Umstellung von der Sommer- auf die Winterzeit mit angespannten Gefühlen entgegen. Denn wenn die Uhren dabei – in diesem Jahr in der Nacht von 26. auf 27. Oktober – eine Stunde zurückgestellt werden, gerät oftmals auch ihr innerer Chronograph aus dem Rhythmus. Betroffene klagen in diesem Zusammenhang über Symptome, die an einen Jetlag erinnern: von Müdigkeit und Niedergeschlagenheit über Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme bis hin zu Gereiztheit oder depressiven Verstimmungen.
Was haben Licht und Dunkelheit damit zu tun?
In der Regel treten diese Beschwerden im Zuge der Umstellung auf die Sommerzeit deutlich häufiger in Erscheinung. Dieser Umstand resultiert aus einer Verschiebung der Tageslicht- sowie Dunkelheitsphasen, die unseren Schlaf-Wach-Rhythmus beeinflussen. Denn während das Einwirken von Tageslicht auf unseren Körper dessen Produktion des vitalisierenden Hormons Cortisol ankurbelt, wird er während der Dunkelheit mit Melatonin überflutet, wodurch ein Zustand der Müdigkeit ausgelöst wird. Wenn die Morgendämmerung im Verlauf des Frühlings immer früher anbricht, befinden sich manche Menschen somit nach wie vor im Nachtmodus, weshalb ihr Herz-Kreislauf-System sowie ihr Stoffwechsel nur behäbig in Schwung kommen.
Diese Menschen reagieren sensibel auf die Umstellung auf die Winterzeit
Doch auch die Umstellung auf die Winterzeit geht für manche Menschen nicht reibungslos vonstatten und wird vor allem von Müdigkeit und Schlafstörungen begleitet. Insbesondere Personen, denen bereits ein beeinträchtigtes Schlafverhalten zu schaffen macht, Frauen sowie Menschen fortgeschrittenen Alters erweisen sich diesbezüglich als besonders anfällig, da sie offensichtlich über einen sensibleren Biorhythmus verfügen.
Wohltuende Bewegung
Unabhängig davon, auf welche der Zeitumstellungen man sich vorbereiten möchte, existiert eine Reihe von Maßnahmen, um unseren Organismus dabei zu unterstützen und unangenehme Nebenwirkungen einzudämmen. Die vielfach beschworene Bewegung an frischer Luft entfaltet in diesem Kontext eine doppelt wohltuende Wirkung. Einerseits vertreiben ausgedehnte Waldspaziergänge oder Joggingeinheiten düstere Gedanken, andererseits begünstigt das dabei über das Sonnenlicht aufgenommene Vitamin D den Melatonin-Abbau.
Zur Ruhe kommen und digitale Reizüberflutung vermeiden
Des Weiteren sollte man darauf achten, spätestens eineinhalb Stunden vor dem Zubettgehen zur Ruhe zu kommen und seinen Körper in einen Zustand der inneren Ausgeglichenheit zu versetzen. Auf spätabendliche Sporteinheiten sollte daher ebenso verzichtet werden wie auf einen mit Abendterminen prall gefüllten Terminkalender an den ersten Tagen unmittelbar nach der Zeitumstellung. Unterstützend dazu sollte man sich ca. eine Stunde, bevor man den Weg ins Bett antritt, keinen flimmernden Lichtreizen mehr aussetzen, wie sie von Fernsehgeräten, Smartphones oder Tablets ausgestrahlt werden, da diese den Wachhormonspiegel in die Höhe treiben. Wer jedoch partout nicht auf seine Unterhaltungselektronik verzichten kann, sollte zumindest deren Nachtmodus aktivieren.
Wissenswertes
- Ziel verfehlt: Ursprünglich sollte die seit dem Jahr 1980 durchgeführte Zeitumstellung den Energieverbrauch senken. Dieser intendierte Effekt trat allerdings nie ein, da die Ersparnis an elektrischem Licht im Sommer durch ein verstärktes Heizen im Frühjahr und Herbst egalisiert wird.
- Eigentlich bereits Geschichte: Im Jahr 2019 einigte sich die EU-Kommission auf die Abschaffung der Zeitumstellung. Bis heute wird jedoch ergebnislos darüber diskutiert, ob stattdessen eine ganzjährige Sommer- oder Winterzeit vorherrschen soll.