Digital Detox: So hält man am besten durch
Die Zeit, die Sie mit Ihrem Smartphone verbringen, nimmt schon wieder schockierende Ausmaße an? Damit sind Sie nicht alleine. In unserer hochvernetzten Welt mit ihren überwältigenden Eindrücken, in der besonders Social Media eine wesentliche Rolle eingenommen hat, wächst bei vielen zunehmend das Bedürfnis nach einer Pause - einem sogenannten "Digital Detox".
Woran Digital Detox am häufigsten scheitert
Der Entschluss, bewusster zu leben und eine gute Balance zwischen der Online- und Offlinewelt zu finden, bringt allerdings auch einige Herausforderungen mit sich. Oftmals scheitert es an der FOMO ("Fear Of Missing Out") oder daran, sich sein Leben ohne ständige digitale Beschallung zu gestalten. Dabei ist es gerade in unserer schnelllebigen Zeit essenziell, Strategien zu entwickeln, um eine gesunde Distanz zur Onlinewelt aufzubauen und somit auch das eigene Wohlbefinden zu fördern. Wer sich die Gründe bewusst macht, woran Digital Detox am häufigsten scheitert, kann auch gezielter entgegenwirken.
FOMO - Was tun, wenn man was verpasst?
Von den aktuellsten Nachrichten bis hin zur Party von Freunden, die man nur auf Instagram und Co. mitverfolgt - FOMO ("Fear Of Missing Out"), die Angst etwas zu verpassen oder nicht auf dem Laufenden zu sein, ist ein weit verbreitetes Phänomen, das viele kennen. Durch Social Media-Kanäle, die uns mit einem unermüdlichen Strom an neuesten Updates und News versorgen, wird der Druck erhöht, permanent online zu sein, um mitreden zu können.
Wecker, Erinnerungen und Co. - Wer erinnert mich?
Alltägliche Funktionen, vom Wecker über den Kalender bis hin zu den Erinnerungen, mit denen uns das Smartphone unterstützt und für eine gewisse Struktur sorgt, können wesentliche Hindernisse für Digital Detox darstellen, besonders, wenn man erst nach Alternativen suchen muss. Zu bedenken ist, dass wir durch diese Umstellung auch schwerer erreichbar sind, was nicht nur im Berufs-, sondern auch im Privatleben zu Missverständnissen und Barrieren in der Kommunikation führen kann.
Kein Handy - Was tun gegen Langeweile?
Ist das Smartphone nicht wie gewohnt griffbereit, verspüren viele schnell ein Gefühl von Langeweile und haben Schwierigkeiten damit, sich anderweitig zu beschäftigen. Außerdem ist man ohne seinen digitalen Begleiter plötzlich verstärkt mit seinen eigenen Gedanken konfrontiert, was oftmals nicht nur ungewohnt, sondern auch unangenehm sein kann. Hinzu kommt, dass man sich in der heutigen Zeit leicht außen vor fühlt, wenn man nicht "24/7 online" ist - schwierige Voraussetzungen also, um eine Digital Detox Kur wirklich konsequent durchzuziehen.
Tipps, damit Digital Detox gelingt
Digital Detox auf Zeit ist eine Sache, auf Dauer seine Online-Präsenz zu reduzieren, ohne sich dabei leer zu fühlen, eine andere. Mit den folgenden Hilfestellungen wird es deutlich einfacher, sein Ziel zu erreichen.
Digital Detox realistisch angehen
Erwarten Sie nicht, dass sich Ihr digitales Verhalten sofort um 360 Grad ändert - fangen Sie am besten mit kleinen Schritten an. Nach und nach seine tägliche Bildschirmzeit zu reduzieren kann dabei helfen, sich ohne Druck und Hektik an neue Tagesabläufe zu gewöhnen und diese konsequent durchzuziehen. Dabei hilft vor allem, sich alternative Aktivitäten zu suchen, zu denen man keine digitalen Geräte benötigt - Lesen, kreative Hobbys oder Bewegung an der frischen Luft zum Beispiel. Vereinbaren Sie grundsätzlich - so oft als möglich - persönliche Treffen mit Familie oder Freunden anstatt Ihre Beziehungen nur via WhatsApp und Co. am Leben zu halten - Sie werden es nicht bereuen.
Digitale Zeiten planen
Es kann sehr hilfreich sein, Zeiten festzulegen, zu denen Sie Ihre Geräte nutzen oder eben bewusst nicht nutzen. Will man seine Mitmenschen nicht im Unklaren lassen, sollte man, bevor man sich den ganzen Tag den Kopf darüber zerbricht, ob sie in der "Digital Detox-Zeit" etwas Wichtiges von einem brauchen könnten, klarstellen, zu welchen Zeiten man erreichbar ist. Und für alle unter uns, die ihr Smartphone oder ihren Laptop stets bei sich haben und am liebsten mit ins Bett nehmen würden: Legen Sie fest, in welchen Räumen derartige Geräte nichts zu suchen haben. Das kann das Schlafzimmer oder auch das Esszimmer sein - wichtig ist schlicht und ergreifend, dass eine klare Trennlinie zwischen Berufs- und Privatleben geschaffen wird.
Erfolgserlebnisse dokumentieren
Das Etablieren neuer Routinen kann dabei helfen, Struktur in den Alltag zu bringen und somit auch die Zeit sinnvoll zu nutzen, ohne alle fünf Minuten auf sein Smartphone zu schauen oder die neuesten E-Mails zu checken. Zudem gibt es mittlerweile zahlreiche Funktionen, um die Bildschirmzeit am Handy zu berechnen oder zu beschränken. Über Apps lassen sich Fortschritte verfolgen und evaluieren, wie man seine Offline-Zeiten noch ausbauen kann. Nutzen Sie diese regelmäßigen digitalen Auszeiten für sich - zur Selbstreflexion und zu Achtsamkeitsübungen, etwa Meditieren oder Journaling. Diese Methoden helfen, sich bewusst und effektiv mit den eigenen Gedanken und Gefühlen auseinanderzusetzen.
Digital Detox entspannt angehen
Und zu guter Letzt: Seien Sie nicht so streng mit sich selbst. Natürlich bedarf es eines gewissen Durchhaltevermögens und der konsequenten Ausübung festgelegter Bedingungen und Routinen, um Digital Detox zu leben. Gleichzeitig ist jeder Schritt in Richtung eines bewussteren Umgangs mit digitalen Medien ein Fortschritt und trägt wesentlich zu Ihrem allgemeinen Wohlbefinden bei.