Die häufigsten Stressauslöser
Es gibt Ereignisse, die unseren Körper in Alarmbereitschaft versetzen. Sie werden Stressoren genannt. Stressoren können von außen oder von innen – also aus uns selbst – kommen. Denn wer kennt es nicht: Nach der Arbeit schnell einkaufen gehen, danach aufräumen und genau dann brennt das Abendessen an. Und schon ist der Stress da. Doch welche Stressreaktionen gibt es? Und was löst Stress überhaupt aus? Sobald wir eine Situation als unangenehm oder überfordernd wahrnehmen, löst sie eine Stressreaktion aus. Um Stress vorzubeugen, ist es wichtig, die persönlichen Auslöser zu kennen – informieren Sie sich hier über die sechs häufigsten Stressauslöser.
Was sind Stressfaktoren?
Die eigenen Stressauslöser zu erkennen, hilft Stress vorzubeugen. Unter Stressfaktoren versteht man alle inneren und äußeren Reize, die im Körper eine Stressreaktion auslösen. Diese Reaktionen sollen den Menschen eigentlich schützen, leider machen sie uns aber meist krank. Welche Reize eine Stressreaktion auslösen, ist nicht ganz einfach zu sagen, weil das von Mensch zu Mensch verschieden ist. So reagieren einige Menschen gestresst auf Dinge, die andere gar nicht kümmert. Die persönliche Einstellung, erlernte Verhaltensmuster, Emotionen und vererbte Faktoren spielen hierbei die größte Rolle. Ob jemand etwas als Stressfaktor einschätzt oder nicht, scheint nicht immer logisch erklärbar. Weshalb Stressauslöser so individuell wie der Mensch selbst sind.
Welche Stressreaktionen gibt es?
Stress wirkt sich bei jedem Menschen unterschiedlich auf den Körper und die Psyche aus. Viele reagieren auf Stressauslöser mit Depressionen, Gereiztheit, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen. Grundsätzlich wird zwischen vier Arten von Stressfaktoren unterschieden: äußere, innere, psychische und soziale Stressoren.
Alltagssituationen wie Lärm, Kritik oder das simple Stehen im Stau sind gute Beispiele für äußere Stressoren. Innere Stressoren hingegen festigen sich bereits in der Kindheit und gehen auf die Art und Weise zurück, wie wir erzogen wurden. Durch sie empfindet man in bestimmten Situationen beispielsweise einen Drang zum Perfektionismus oder eine Belastung durch zu hohe Erwartungen an die eigene Leistung. Konkurrenzdruck oder unrealistische Ziele sind auch gute Beispiele für Stressfaktoren – in diesem Fall spricht man aber von psychischen Stressoren. Soziale Stressoren werden meist als psychosoziale Belastung empfunden. Mobbing und isoliertes Arbeiten sind konkrete Beispiele für soziale Stressoren.
Was sind die häufigsten Stressauslöser?
Wie Sie gesehen haben, sind Stressoren und Stressreaktionen so individuell wie der Mensch selbst. Dennoch ist es gut zu wissen, was Stress auslösen kann. Folglich stellen wir Ihnen die sechs häufigsten Stressauslöser der modernen Gesellschaft vor:
Stressauslöser 1: Perfektionsdrang
Täglich werden wir in sozialen Netzwerken mit durchtrainierten Körpern und beruflichen Erfolgsgeschichten bombardiert. Völlig unbewusst stellt sich das Gefühl ein, man wäre nicht gut genug. Und so steigt der Perfektionsdrang und negative Gedanken schleichen sich in die Psyche ein. Dabei dürfen Sie nicht vergessen, dass der Waschbrettbauch oftmals zu einem Berufssportler oder einem Fitnesstrainer gehört. Oder dass erfolgreiche Influencer sicher nicht posten werden, dass ihnen kürzlich ein wichtiger Sponsor abgesprungen ist. Soziale Medien werden am besten als Inspiration genutzt, aber nicht als Lebensziel. Sie rufen sich lieber in Erinnerung, was Sie schon alles erreicht haben und besinnen sich lieber auf eigene Ziele. Denn jeder Mensch ist ein Unikat und niemand muss sich mit anderen vergleichen.
Stressauslöser 2: Dauererreichbarkeit
Push-Benachrichtigungen und geschäftliche Anrufe außerhalb der Arbeitszeit gehören mittlerweile schon zu jedem Berufsleben dazu und sind die Stressauslöser schlechthin. Der ständige Wechsel zwischen Berufs- und Privatleben kann sich sehr schnell negativ auf den Schlaf und auf die Konzentrationsfähigkeit auswirken. Wer auch nach Feierabend dauernd erreichbar bleibt, regeneriert schlechter und ist am Folgetag weniger arbeitsfähig. Wenn Dauergestresste Probleme und Sorgen aus der Arbeit mit nach Hause nehmen, riskieren sie oft Spannungen und Konflikte mit dem Partner bzw. der Familie. Dieses Verhalten führt natürlich zu noch mehr Stress und macht auf Dauer einfach nur krank.
Stressauslöser 3: Doppelbelastung
Der Spagat zwischen Job und Familie wird immer mehr zu einer echten Herausforderung. Der Haushalt macht sich nicht von selbst, die Kinder brauchen Hilfe in der Schule und der Chef verlangt vollen Einsatz. Dauerhaft kann dieser Stressauslöser Krankheiten wie Depressionen und im Endeffekt auch Burn-out verursachen. Achten Sie auf Ihre Gesundheit und nehmen Sie sich regelmäßig Zeit für sich. Meditation, Pilates oder Yoga können helfen, sich nach einem langen Arbeitstag zu entspannen. Und davon profitiert dann auch Ihre Familie, wenn Sie zufrieden – und nicht angespannt und gestresst – gemeinsam Zeit verbringen.
Stressauslöser 4: Leistungs- und Termindruck
Leistungs- und Termindruck sind bekannte Stressauslöser. Tagsüber springt fast jeder von einem Termin zum nächsten. Oft weiß man nicht, welche Aufgabe zuerst erledigt werden soll. Und abends im Bett geht die Abwärtsspirale weiter. Denn selbst nachts rasen die Gedanken und plötzlich wird das Einschlafen zum Problem. Es ist ein Irrglaube, dass Multitasking die Produktivität erhöhen würde. Klug ist es, schon morgens Prioritäten zu setzen und sich auf die wichtigste Aufgabe des Tages zu konzentrieren. Wenn Sie schnell in Hektik verfallen, dann nehmen Sie bewusst Druck aus der Arbeit, indem sie kleine Pausen einschieben. So erhalten Sie die verloren geglaubte Kontrolle über eine berufliche Situation zurück und geraten nicht in die Dauerstressfalle.
Stressauslöser 5: Gestresste Darmflora
Der Darm gilt als unser zweites Gehirn und löst leider auch Stress aus, wenn die Darmflora im Ungleichgewicht ist. Vernachlässigen Sie dauerhaft Ihre Gesundheit, weil Sie sich nährstoffarm ernähren, schlecht schlafen und kaum Bewegung in Ihren Alltag integrieren, kann das negative Folgen haben. Die Arbeitsleistung lässt nach und das Immunsystem wird anfälliger für Krankheiten. Durch Dauerstress werden gute Darmbakterien verdrängt und machen Platz für Keime. Gesunde Darmbakterien hingegen können Ihre Stressresilienz pushen. Es sollte daher Ihre oberste Priorität sein, Ihren Darm gesund zu halten. Ernähren Sie sich ausgewogen und versuchen Sie auf Genussmittel wie Alkohol, Tabak und Co. zu verzichten, da diese den Darm zusätzlich schädigen und ihn so zu einem Stressauslöser machen.
Stressauslöser 6: Sorgen und Ängste
Stress, Sorgen und Ängste lösen im Körper in etwa die gleichen Reaktionen aus. Dauerstress kann, wenn keine Phasen der Entspannung folgen, zu Panikattacken führen. Jede neue Aufgabe stresst dabei noch mehr und schürt das innere Ungleichgewicht. Die Folgen sind Erschöpfungsgefühle oder sogar ein Burn-out. Viele Betroffene fühlen sich körperlich und seelisch ausgebrannt und leiden unter Schlaflosigkeit und Herz-Kreislauf-Problemen, was zu noch mehr Sorgen und Ängsten führt. Ein gutes Stressmanagement und genügend Entspannungsphasen im Alltag beugen akute Stresssituationen vor. Um diese Stressauslöser zu umgehen, müssen Sie lernen, Ihre Energiereserven neu zu füllen und zu einem gesunden Lebensstil mit viel Sport und einer ausgewogenen Ernährung finden.
Stressauslöser gibt es – wie Sie gesehen haben – viele und unsere moderne Gesellschaft trägt den Rest dazu bei. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Sie Ihre persönlichen Stressauslöser kennen und aktiv dagegen vorgehen, denn Ihre Gesundheit sollte immer an erster Stelle stehen.