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Das ist die österreichische Arzneipflanze des Jahres!

02.02.2021 um 14:53, Cornelia Scheucher
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Seit 2017 kürt die Herbal Medicinal Products Platform Austria (HMPPA) jährlich eine Heilpflanze zur "Arzneipflanze des Jahres". 2021 heißt der Sieger Mariendistel. Wir erklären die Wirkung der violetten Schönheit und geben einen Überblick über die Gewinner der letzten Jahre.

Bereits in der Antike war den Menschen die heilende Wirkung der Mariendistel bekannt. Bis heute hat sie einen festen Platz in der Behandlung von Leberbeschwerden, denn der Wirkstoffkomplex Silymarin schützt nicht nur das Entgiftungsorgan, sondern kurbelt auch die Regeneration beschädigter Leberzellen an. Somit eignet sich Distel perfekt für Detox-Kuren. Als Tee eignet sich die Pflanze hervorragend bei Verdauungsbeschwerden. Ein weiterer positiver Effekt: Es sind praktisch keine Nebenwirkungen bei Mariendistelprodukten bekannt. Ihren Durchbruch in der Medizin verdankte sie übrigens dem Landarzt Rademacher, der ihre positive Wirkung in der Mitte des 18. Jahrhunderts erkannte. Die Mariendistel wirkt sich nicht nur gut auf unseren Körper aus, sondern ist auch hübsch anzusehen: Die Silybum marianum (lat. Name) gehört zu den Korbblütlern und kann bis zu zwei Meter hoch werden. Charakteristisch sind ihre violett leuchtenden Blüten im Spätsommer sowie die Blätter mit dornigem Rand. In Westasien, Nordafrika und im Mittelmeerraum ist sie heimisch. 

 

Arzneipflanze 2020: Lavendel

Im letzten Jahr lautete der Sieger Lavendel. Denn die violette Pflanze ist ein wahrer Alleskönner. Schon die Griechen setzten die Aromapflanze gegen Melancholie und Kopfschmerzen ein, bei den Römern wurde Lavendel hauptsächlich als Badezusatz und Stimmungsaufheller benutzt. Apropos Stimmung: Lavendelöl wird auch gerne bei der Behandlung von psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angstzuständen eingesetzt, denn die Pflanze hat eine angstlösende Wirkung. Das hilft übrigens auch bei Schlafstörungen. Der sogenannte Speik-Lavendel, also eine Untergattung der Pflanzenart, wird hingegen gerne bei Schnupfen verwendet. Was die Pflanze, die zur Familie der Lippenblütler gehört, noch kann? Sie ist ein ideales Mittel gegen Verbrennungen, Insektenstiche sowie Biss- und Schürfwunden. Und dass sie sie auch gut als Deko macht, weiß sowieso jeder. 

Arzneipflanze 2019: Edelweiß

Der Legende nach soll es ein vom Himmel gefallener Stern sein und als Glücksbringer für Langlebigkeit fungieren. So oder so wurde 2019 das Edelweiß zur Arzneipflanze des Jahres gekürt. Was es kann? Ziemlich viel, denn das weiße Gold der Alpen wird schon seit Ewigkeiten in der Volksmedizin gebraucht. Bisher wurden mehr als 60 Wirksubstanzen in der Pflanze nachgewiesen, vor allem bei der Behandlung von Gefäß- und Herzerkrankungen genießt es hohes Ansehen. Ebenso wird es bei Bauschmerzen und Durchfall eingesetzt, weshalb Leontopodium alpinum, also das Alpenedelweiß, lange dem Volksmund als Bauchwehblume bekannt war. In den letzten Jahren wurde die Alpenblume auch vermehrt im Kosmetikbereich angewendet, weshalb sie mittlerweile als Anti-Aging-Waffe gilt.

Arzneipflanze 2018: Cannabis

In den letzten Jahren polierte Cannabis sein Image auf und wurde vom Suchtmittel zum Dauerbrenner in der Medizin. Kein Wunder, dass es 2018 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt wurde. Die Hanfpflanze überzeugt mit mehr als 400 Inhaltsstoffen. Vor allem der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (kurz THC) wird in der Behandlung von Krebs eingesetzt, beispielsweise gegen Schmerzen oder Übelkeit. Wichtig: THC ist jener Stoff, der eine berauschende Wirkung haben kann. CBD besitzt diese Effekte nicht, ist aber vor allem antientzündlich sowie schmerzlindern wirksam. Außerdem soll CBD bei kindlicher Epilepsie sowie Schizophrenie helfen. Und wird gerne zur Beruhigung, aber auch bei starken Periodenschmerzen eingesetzt. 

Arzneipflanze 2017: Mutterkraut 

2017 wurde Mutterkraut zur Arzneipflanze des Jahres gekürt. Warum ist leicht erklärt, denn die Pflanze, die sehr häufig mit Kamille verwechselt wird, hilft sehr gut bei Migräne. Rund zehn Prozent der österreichischen Bevölkerung leiden am anfallsartigen Kopfschmerz. Mutterkraut setzt direkt an den Entstehungsmechanismen der Attacken an: Es hemmt überschießende Serotoninfreisetzung, normalisiert die Vasomotorik und reduziert die Freisetzung von Entzündungsmediatoren. Außerdem mindert die Pflanze, die zur Familie der Korbblütler zählt, auch Begleiterscheinungen der Migräne, etwa Übelkeit. In England wird Mutterkraut schon seit Jahrhunderten bei Fieber und Kopfschmerzen eingesetzt. 

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