Chanel und Hermès: Luxushandtaschen als Wertanlage
Seit der Etablierung des Begriffs „It-Bag“ in den frühen Nullerjahren haben sich Taschen vom praktischen Accessoire zum modischen Kultgegenstand entwickelt. Der Preis für eine Designer-Handtasche überschritt schon bald die 1.000-Euro-Marke: Dieser Umstand lässt so manchen fassungslos den Kopf schütteln, doch für Taschen-Fanatikerinnen machte es die Objekte der Begierde nur noch interessanter. Davon profitieren natürlich die großen Marken, die daraufhin die Preise immer weiter anhoben.
Preisentwicklung bei Chanel
Das klassische Chanel Modell 2.55, das im Jahr 1955 von Coco Chanel höchstpersönlich erfunden wurde, kostete im Jahr der Erscheinung knapp 200 Euro. Heute ist sie um 5.150 Euro zu haben. Alle ein bis zwei Jahre hebt Chanel die Preise für klassische Modelle an. Wer also vor zehn Jahren ein Modell erworben hat, kann sich heute glücklich schätzen. Denn je älter die Tasche ist – zehn Jahre und mehr – desto höher der Gewinn, den man erzielen kann.
Hermès als Wertanlage
Das bestätigt auch Regina Herbst, Vintage Expertin im Dorotheum:
Die Investition in ein Markenprodukt mit sehr guter Qualität ist nie falsch. Die beste Wiederverkaufbarkeit liegt bei Hermès, Chanel und Louis Vuitton.
Als echte Wertanlange sieht Herbst jedoch nur die Taschen von Hermès und hier nur die Modelle Kelly Bag und Birkin Bag. Bei diesen Taschen komme es auch auf die Ausführung an. Herbst: „Je seltener die Ledervariante und Farbe desto besser. Die höchste Wertsteigerung ist bei der Kelly und Birkin Himalayan Crocodile Bag zu beobachten.“ Warum sind diese Modelle so begehrt? Weil man sie nicht einfach im Laden kaufen kann, man muss sie bestellen und die Wartelisten sind lang. „Für die Crocodile Variante warten Sie bis zu acht Jahre“, so Herbst. Eine Hermès Kelly Bag aus dem Jahr 1950 war auch die teuerste jemals im Dorotheum versteigerte Tasche: Sie brachte 2019 bei einer Auktion 37.800 Euro ein.