Kopfsache: Die größten Haarmythen
Was tut man nicht alles für gesundes, glänzendes und dichtes Haar! Aber machen wirklich alle gut gemeinten Ratschläge Sinn? Wir haben fünf gängige Haarpflege-Mythen einem Fakten-Check unterzogen – damit "Bad Hair Days" endgültig der Vergangenheit angehören.
1. Anti-Schuppen-Shampoos verstärken das Problem nur, anstatt es zu bekämpfen. Wer auf die Inhaltsstoffe und die richtige Anwendung achtet, muss sich von diesem Mythos nicht abschrecken lassen. „Wichtig ist, dass die Kopfhaut nicht gereizt wird und eine antimykotische Wirkung erzielt wird, um den Hefepilz, der hauptsächlich für die Schuppen verantwortlich ist, zu eliminieren“, erklärt Dr. Katharina Heinrich, Leitung Forschung & Entwicklung bei Rausch. Vor allem der Inhaltsstoff ZinkPyrithion kann unter bestimmten Voraussetzungen tatsächlich zu Problemen führen. „Bei längerer Anwendung kann dieser Wirkstoff auch wieder Schuppen auslösen und ist daher kontraproduktiv. Man sollte also darauf achten, diesen Wirkstoff möglichst zu vermeiden und auf milde und auch langfristig wirksame Produkte umsteigen“, so Heinrich.
2. 100 Bürstenstriche am Tag sorgen für gesundes, glänzendes Haar. Stimmt. Denn durch das Bürsten werden die Haarwurzeln stimuliert, gleichzeitig wird das Haarwachstum gefördert. Zudem wird der Talg, der in den Poren der Kopfhaut produziert wird, vom Ansatz in den Längen und Spitzen verteilt. Diese "körpereigene Pflege" verleiht dem Haar Glanz und Geschmeidigkeit.
3. Blondieren und Färben schädigt die Haare irreparabel. Mittlerweile ist hinlänglich bekannt, dass das Färben und Blondieren die Haare strapaziert. Zwischen den beiden Behandlungen gibt es aber große Unterschiede: Grundsätzlich ist Färben schonender als Blondieren. Die aktuelle Haarstruktur und die gewünschte Haarfarbe sind jedoch ausschlaggebend, wie sehr das Haar dabei beansprucht wird. Um die Farbbehandlung oder Blondierung so schonend wie möglich zu gestalten, ist Ola-plex ratsam. Denn es enthält einen silikon- und ölfreien Wirkstoff, der als Bindungsverstärker agiert und die Haarstruktur sogar während einer chemischen Anwendung repariert und stärkt.
4. Häufiges Waschen und Kämmen führt zu Haarausfall. Auch wer seine Haare täglich wäscht, muss sich keine Sorgen machen – an diesem Mythos ist nichts dran. Beim Haarewaschen und Kämmen können sich nur die Haare lösen, die sowieso ausgefallen wären. Nach einer mehrjährigen Lebensdauer macht das ausgefallene Haar einem neu nachwachsenden Haar Platz. Bei diesem Prozess verliert der Mensch täglich 50 bis 80 Haare, was als ganz normal zu betrachten ist. Ein Zusammenhang zwischen häufigem Haarewaschen, Föhnen und Glatzenbildung wurde laut Experten bisher nicht bekannt.
5. Haare wachsen schneller, wenn man sie regelmäßig schneidet. Dieser Mythos hält sich hartnäckig – obwohl er bei genauerer Betrachtung unlogisch ist. Die Haare wachsen durchschnittlich einen bis eineinhalb Zentimeter pro Monat. Ob und wie oft sie geschnitten werden, hat auf das Wachstum überhaupt keinen Einfluss. Wer das Ziel einer langen Wallemähne möglichst schnell erreichen will, sollte auf das Spitzenschneiden trotzdem nicht komplett verzichten: Etwa alle acht Wochen sollten die Haare um einen halben Zentimeter gekürzt werden, um der Bildung von Spliss vorzubeugen.