Achtung: Zecken sind auch für Hunde und Katzen gefährlich
Zecken können nicht nur für uns Menschen gefährlich sein, sondern auch für unsere Haustiere. Insbesondere für Hunde und Katzen, da sie gerne in hohem Gras und im Dickicht unterwegs sind. Wir haben uns bei Dr. Wolfgang Biebl vom VetZentrum in Anif (Salzburg) genau informiert, welche Krankheiten von Zecken auf unsere Verbeiner übertragen werden können.
Zecken-Krankheiten bei Haustieren
Folgende Krankheiten können durch Protozoen (Einzeller), Bakterien oder Viren in Zecken auf Haustiere übertragen und ausgelöst werden:
- Anaplasmose
- Babesiose
- Borreliose
- Ehrlichiose
- FSME
- Hepatozoonose
Betroffen sind vor allem Hunde.
Anaplasmose
Anaplasmen-Bakterien befallen die weißen Blutkörperchen des Hundes, übertragen werden sie vom Gemeinen Holzbock, der häufigsten Zeckenart in Österreich. Eine Behandlung mit Antibiotika ist in der Regel möglich.
Symptome:
- Mattigkeit
- Fieber
- Blutungen
- Gelenksentzündungen
Babesiose
Babesiose wird auch "Hundmalaria" genannt und kann für die Fellnase ernstzunehmende und unbehandelt fatale Folgen haben. Dabei werden von Einzellern die roten Blutzellen zerstört.
Symptome:
- Fieber
- blasse Schleimhäute
- Gelbsucht
- dunkelroter bis brauner Harn
Borreliose
Borrelien-Bakterien werden insbesondere vom Gemeinen Holzbock übertragen, die Krankheit kann mit Antibiotika behandelt werden. Im Gegensatz zu Menschen ist für Hunde eine Borreliose-Impfung vorhanden – so kann einer Infektion vorgebeugt werden.
Symptome:
- Mattigkeit
- Appetitlosigkeit
- Fieber
- wechselnde Lahmheiten
- schmerzhafte Entzündungen der Gelenke
>>> Österreich: Riesen-Zecke verfolgt ihre Opfer
FSME
Nach aktuellen Kenntnissen erkranken zwar viele Hunde trotz einer FSME-Virusinfektion nicht klinisch. Ist das aber doch der Fall und entwickelt das Tier Symptome, verläuft die Krankheit oftmals schwer. Eine FSME-Impfung für Haustiere gibt es nicht.
Symptome:
- schwere Fieberschübe
- neurologische Symptome
- Schmerzen (vor allem im Kopf- und Nackenbereich)
- Lähmungen
Hepatozoonose
Dabei handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die durch das Verschlucken/Zerbeißen von Zecken übertragen und meist durch einen Auslandsaufenthalt ausgelöst wird. Die parasitären Einzeller vermehren sich im Darm, greifen von dort Organe an und führen zu schweren Entzündungen und in späterer Folge Immunschwäche.
Symptome:
- Leberentzündung
- Schwellung der Lymphknoten
- Lungenentzündung
- Nierenentzündung
Ehrlichiose
Auslöser dieser Krankheit sind Bakterien, die weiße Blutkörperchen befallen. Übertragen werden sie von der Braunen Hundezecke, die vorrangig im Mittelmeerraum vorkommt.
Symptome:
- Fieber
- Apathie
- Lethargie
- Nasenbluten
- Augenschädigung
- Nierenschaden
Für Jungtiere gefährlich: Blutverlust
Der direkte Blutverlust durch Zecken ist – auch bei starkem Befall – in der Regel für Haustiere nicht gefährlich. Eine Ausnahme bilden in diesem Fall jedoch sehr kleine Tiere oder Jungtiere, die in ein Zeckennest geraten. "Dann kann der Befall durch den Blutverlust sehr belastend sein. Auch die Entzündungen rund um die Stichstellen können schmerzhaft sein", erläutert Dr. Wolfgang Biebl.
Zeckenschutz für Hund & Katz
Tierarzt Wolfgang Biebl empfiehlt Schutzmaßnahmen, um Hund oder Katze vor etwaigen Zecken-Krankheiten zu schützen. Bei Hunden kann man mit speziellen Halsbändern, Kautabletten oder Spot-On-Präparaten arbeiten. Letztere beinhalten Substanzen, die Zecken hindern oder abtöten sollen, bevor sie Erreger übertragen. Sie werden in den Nacken oder zwischen die Schulterblätter des Tieres einmassiert und halten in etwa einen Monat.
Achtung: Anti-Zecken-Repellents für Hunde haben oftmals eine chemische Zusammensetzung, die für Katzen nicht geeignet und mitunter gefährlich sein kann. Für Miezen eignen sich zum Beispiel Spot-Ons mit dem Wirkstoff Fipronil sehr gut.
Hausmittel wie Lavendel-, Kokos- und Neemöl oder Zitronalla sind in den allermeisten Fällen wirkungslos gegen Zecken.