Das "Horakel" aus dem 6. Bezirk: Wusste er vom Lockdown?
Schon abends um neun verkündete der Besitzer mehrerer Wiener Lokale, Bars, Galerien und einem Hotel in der Wachau seine Entscheidung auf Facebook, die "Pforten" des DOTS im Brunnenhof ab Montag geschlossen zu halten.
Noch vor wenigen Tagen hatte Martin Ho, der als langjähriger Freund von Altkanzler Kurz gilt, einen Lockdown in einem Interview für "unwahrscheinlich" gehalten. Sein Sinneswandel verlief nicht nur erstaunlich rasch, sondern auch parallel zu dem der Regierung.
Ho Ho Ho!
Bereits im vergangenen Jahr war der erfolgreiche Unternehmer und Vater zweier Kinder den öffentlichen Lockdown-Ankündigungen immer einen Schritt voraus. Kaum hatte er Lokale vorsorglich geschlossen oder dies vorbereitet, kam auch die offizielle Verhängung des Lockdown. So wurde aus Martin Ho das "Horakel".
Im Januar diesen Jahres wurden Martin Hos hellseherische Fähigkeiten zum Parlaments-Akt: Sebastian Kurz musste eine schriftliche Anfrage des Abgeordneten Rudolf Silva (SPÖ) beantworten.
In ständigem Austausch
Der Gegenstand: "Vorabinformation über COVID 19 Maßnahmen an Kurz Freund Martin Ho." Die Antwort des (damaligen) Bundeskanzlers war vage und lässt sich in diesem Satz zusammenfassen:
Als Bundeskanzler stehe ich, gerade in diesen herausfordernden Zeiten, in ständigem Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlichster Branchen.