Winter im Anmarsch: Auf den Bergen lauern Gefahren
Während in den meisten Tälern von Schnee noch keine Spur ist, hat es Frau Holle auf den Bergen bereits gut gemeint. Das zieht die ersten Skitouring- und Winterwander-Fans ins Gebirge. Doch Achtung, die Schneedecke und eisige Temperaturen machen Touren über 1.500 Metern zu einer anspruchsvollen Herausforderung, die Planung braucht.
Neuschnee in den Ostalpen
Nach einem überaus stabilen Herbst, der mit dem wärmsten September in der 257-jährigen Messgeschichte (GeoSphere Austria) aufwartete, kündigt sich nun der Winter an. In den vergangenen Tagen ist in den Ostalpen auf den höheren Gipfeln viel Neuschnee gefallen. Auch die Lawinenwarndienste haben begonnen, auf die winterlichen Verhältnisse im Gebirge hinzuweisen, in der Schweiz wurden bereits die ersten offiziellen Lawinenlageberichte veröffentlicht.
Ein Muss: Sicherheitsausrüstung bei Skitouren
Die ersten Skitouren sind bereits möglich, vor allem in der Nähe von Gletscherskigebieten. Dabei gelten die gleichen Sicherheitsvorkehrungen wie im Hochwinter. Zu einer vollständigen Ausrüstung gehören LVS-Gerät, Schaufel, Sonde, Erste-Hilfe-Set, Biwaksack und Handy. Vor allem nach dem ersten Schneefall sollte man auf versteckte Hindernisse wie Steine achten und einen Helm tragen. Eine Gefahr stellen auch Gletscherspalten dar, die trotz geringer Schneedecke zu schweren Unfällen führen können.
Orientierung ist schwieriger
Schnee und kalte Temperaturen verändern die Bedingungen im Gebirge. Vereiste Wege können einfaches Gelände in technisch anspruchsvolle Abschnitte verwandeln, insbesondere auf steilen Felsplatten. Außerdem wird die Orientierung vielerorts erschwert, da Wege und Markierungen weniger gut sichtbar sind. In den ersten Tagen nach einer Kaltfront besteht zudem die Gefahr von Eisschlag durch Eiszapfen – vor allem beim Aufstieg entlang von Felswänden.
Südseitige Touren empfohlen
Derzeit bieten sich südseitige Wanderungen im Mittelgebirge und Klettersteige in der Nähe des Tals an. Bei der Planung ist es wichtig, die kürzer werdenden Tage zu berücksichtigen und die Tourenlänge entsprechend anzupassen. Ebenso ist die Exposition der Tour oder des Klettersteigs zu beachten, da auf der Nordseite oft noch lange Schnee liegt, während auf der Südseite der Schnee schneller schmilzt. Dies wird vor allem bei Mehrtagestouren und Überschreitungen zum Thema.
Richtige Touren finden
Bergbegeisterte können die Plattform www.alpenvereinaktiv.com und die dazugehörige App nutzen, um die Auswahl geeigneter Touren zu erleichtern. Dort gibt es auch aktuelle Informationen über die Verhältnisse im Hochgebirge. Als Ausrüstung empfiehlt der Alpenverein festes, hohes Schuhwerk sowie Handschuhe und warme Kleidung.