Trump & Selenskyj: Geheimes Gespräch bei Papst-Begräbnis
- Streit um Friedensplan heizt Stimmung an
- Ukraine vor dem Treffen unter Druck
- Wichtige Themen beim Gespräch im Petersdom
- Gespräche auch mit Macron und Starmer
Schon Tage zuvor war spekuliert worden: Werden sich US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj beim Begräbnis von Papst Franziskus in Rom persönlich begegnen? Kurz vor Beginn der Trauerzeremonie im Petersdom wurde Gewissheit geschaffen: Trump und Selenskyj haben sich am Rand der Feierlichkeiten in einer Marmorhalle des Vatikans zu einem etwa 15-minütigen Gespräch ohne Berater getroffen. Das Weiße Haus sprach anschließend von einem „sehr produktiven“ Treffen. Ein weiteres Gespräch noch am selben Tag sei vereinbart worden, bestätigte ein Sprecher Selenskyjs.
Streit um Friedensplan heizt Stimmung an
In den letzten Tagen hatte sich der Ton zwischen Washington, Kiew und Moskau deutlich verschärft. Hintergrund war ein möglicher Friedensplan für die Ukraine. Die USA schlugen dem Vernehmen nach vor, die aktuellen Frontlinien einzufrieren und die russische Kontrolle über die 2014 annektierte Krim zu akzeptieren. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte sich nach Gesprächen mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff grundsätzlich offen für Verhandlungen gezeigt, pochte aber weiterhin auf die Rücknahme eines ukrainischen Dekrets, das direkte Gespräche untersagt.
Ukraine vor dem Treffen unter Druck
Für die Ukraine bedeuten diese Entwicklungen massiven Druck. Kiew hatte bis zuletzt auf vollständiger territorialer Integrität und einem NATO-Beitritt bestanden. Aktuelle Berichte deuten auf eine mögliche Kurskorrektur hin: Laut „New York Times“ habe die Ukraine nunmehr in einem Gegenvorschlag auf die Rückforderung aller besetzten Gebiete und den NATO-Beitritt als Pflichtforderungen verzichtet.
Wichtige Themen beim Gespräch im Petersdom
Beim vertraulichen Gespräch im Vatikan sollen laut ukrainischer Seite zentrale Punkte zur Beendigung des Krieges diskutiert worden sein. Präsident Selenskyj bezeichnete das Treffen als „ein gutes Gespräch“ und erklärte, es könne „historisch“ sein, sollten die Ziele erreicht werden. Dabei soll Selenskyj erstmals signalisiert haben, bei gewissen Gebieten zu Kompromissen bereit zu sein. Auch die Frage nach US-Sicherheitsgarantien für die Ukraine und der Ausbau der militärischen Unterstützung waren offenbar Thema.
Good meeting. We discussed a lot one on one. Hoping for results on everything we covered. Protecting lives of our people. Full and unconditional ceasefire. Reliable and lasting peace that will prevent another war from breaking out. Very symbolic meeting that has potential to… pic.twitter.com/q4ZhVXCjw0
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) April 26, 2025
Gespräche auch mit Macron und Starmer
Das Treffen zwischen Trump und Selenskyj blieb nicht die einzige hochkarätige Begegnung an diesem Tag. Auf veröffentlichten Fotos war zu sehen, dass sich später auch der britische Premierminister Keir Starmer sowie der französische Präsident Emmanuel Macron zu den beiden gesellten. Die vier Staatschefs seien in ein intensives Gespräch vertieft gewesen. Insbesondere von europäischer Seite wird die Linie Washingtons mit Skepsis betrachtet.
