IS-Terror: Verdächtiger tot in Zelle gefunden
Ein 40-jähriger Terrorverdächtiger, der in Wien wegen angeblicher Anschlagspläne gegen den Stephansdom inhaftiert war, ist Donnerstagfrüh tot in seiner Zelle gefunden worden. Der Mann hätte im Laufe des Donnerstags in seine Heimat Dagestan abgeschoben werden sollen. Die Behörden gehen von Suizid aus.
Suizid vor Abschiebung
Der Mann stand gemeinsam mit drei weiteren Personen – einem Ehepaar und einem Deutsch-Tadschike – in Verdacht, zu Weihnachten einen Anschlag auf den Wiener Stephansdom geplant zu haben. Die vier Verdächtigen wurden festgenommen, bevor sie ihre Pläne umsetzen konnten. Nach monatelanger Untersuchungshaft wurde der heute verstorbene Mann mangels dringendem Tatverdacht entlassen, jedoch direkt in Schubhaft genommen. Heute hätte er nach Russland überstellt werden sollen. Wenige Stunden vor der Abschiebung wurde er tot in seiner Zelle gefunden. Wie die Polizei bestätigt, wird Fremdverschulden aktuell ausgeschlossen. Trotz sofort eingeleiteter Wiederbelebungsmaßnahmen konnte nur noch der Tod des Mannes festgestellt werden.
Weitere Verdächtige
Bei den weiteren drei Verdächtigen handelt es sich um einen Deutsch-Tadschiken (30), einen Tadschiken (28) und eine 28-jährige tadschikisch-türkische Frau. Gegen sie wird wegen terroristischer Vereinigung (§278b StGB) in Verbindung mit terroristischen Straftaten (§278c StGB) ermittelt. Angenommen wird, dass sie eine Terror-Zelle der radikalislamistischen Gruppierung "Islamischer Staat Provinz Khorasan" (ISPK) gebildet haben.
Abgeschoben
Als Hauptverdächtiger galt von Anfang der 30-jährige Tadschike. Er wurde bereits abgeschoben. Auch die unter Verdacht geratene Türkin, dürfte noch diese Woche in ihre Heimat abgeschoben werden. Sie hatte zuletzt mehrfach Einspruch erhoben. Der vierte Verdächtige hat in Österreich mittlerweile einen Asylantrag gestellt, der aktuell in Bearbeitung ist.
Hier bekommen Sie Hilfe
Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.