Zwölf Tote: Mann schießt in Café um sich
Ein 45-jähriger Angreifer hat in einem Café im Süden von Montenegro am Mittwoch mindestens zwölf Menschen getötet, darunter zwei Minderjährige. "Zwölf Menschen wurden getötet, darunter zwei Kinder", sagte Staatsanwältin Andrijana Nastic am Donnerstag vor Journalisten und korrigierte damit die bisherige Opferzahl von mindestens zehn Toten nach oben.
Die Regierung des kleinen Balkanlandes rief eine dreitägige Staatstrauer ab Donnerstag aus. Er sei danach am Weg ins Krankenhaus an seinen Verletzungen nach einem Selbstmordversuch gestorben, teilte Montenegros Innenminister Danilo Saranovic mit. Als die Polizei den Verdächtigen eingekreist und ihn aufgefordert habe, seine Waffe niederzulegen, habe der Mann sich in den Kopf geschossen, sagte Polizeichef Lazar Scepanovic.
Streit eskaliert
Der Täter hatte demnach "den ganzen Tag lang" Alkohol getrunken, bevor es zwischen ihm und einem anderen Restaurantgast zu einem Zwischenfall gekommen sei. Der Mann habe daraufhin zu Hause eine Waffe geholt und dann zunächst "vier Menschen an einem Ort getötet", erläuterte der Polizeichef. Danach habe er an drei anderen Orten Angriffe verübt.
Unter den Todesopfern seien zwei Minderjährige, bei denen es sich um die Kinder des Restaurantbesitzers handle, der ebenfalls getötet worden sei, sagte Innenminister Danilo Saranovic. Nach Angaben der Polizei waren die Kinder zehn und 13 Jahre alt.
Der Vorfall sei offenbar die "Folge gestörter zwischenmenschlicher Beziehungen", sagte der Minister, ohne nähere Angaben zu machen. Nach Angaben der Behörden waren unter den Todesopfern der Angriffe auch Angehörige des mutmaßlichen Schützen.
Kinder getötet
Der Angreifer war am späten Abend immer noch auf der Flucht. Ministerpräsident Milojko Spajic sagte dem öffentlichen Rundfunksender RTCG, in dem Dorf Bajice nahe Cetinje habe sich "eine furchtbare Tragödie" ereignet. Vier Schwerverletzte seien in Krankenhäuser in der Hauptstadt Podgorica eingeliefert worden. "Die Ärzte kämpfen um ihr Leben", sagte er. "Alle Polizeiteams, Spezialeinheiten und alle verfügbaren Kräfte sind in Cetinje. Wir suchen nach dem Täter, und wir sind auf der richtigen Spur", sagte er.
Keine Kriminalitätsverbindung
Die Regierung des Balkanstaates verhängte eine dreitägige Staatstrauer ab Donnerstag, wie aus einer Mitteilung hervorging. Der Schusswaffenangriff hing laut Polizei nicht mit der organisierten Kriminalität zusammen. Die Polizei forderte die Bevölkerung auf, ihre Häuser nicht zu verlassen.
Amoklauf in Cetinje
Die 14.000-Einwohner-Stadt Cetinje war bis 1918 die Hauptstadt des damaligen Königreichs Montenegro. Im August 2022 hatte dort ein Amokläufer zehn Menschen erschossen, ehe er selbst von einem bewaffneten Passanten getötet wurde.
Dieser Artikel wurde zuletzt am 02. Jänner 2025, 14:10 Uhr aktualisiert.