Schönbrunn: Tier-Babys bekommen keine Namen mehr
Wir erinnern uns an das Panda-Baby "Fu Long", die Eisbärin "Nora" oder die kleine Giraffe "Amari": Tierkinder sind die Besuchermagneten im Zoo. Doch mit der öffentlichen Namensgebung ist jetzt Schluss, wie Tiergarten-Direktor Stephan Hering-Hagenbeck der Tiroler Tageszeitung bestätigt.
Artenschutz im Vordergrund
Die Außenwirkung in der Arbeit in zoologischen Gärten habe sich stark verändert. Hagenbeck: "Es war eine Sensation, wenn eine Direktorin oder ein Direktor ein Jungtier auf dem Arm hatte. Damit ging natürlich auch eine Vermenschlichung des Wildtiers einher." Aus der Sicht des Zoologen müsse beim Artenschutz aber "der Erhalt einer Population im Vordergrund stehen - und nicht das einzelne Individuum", so der Zoo-Direktor.
Fokus auf die Tierart legen
Die Namensgebung für die Tiere war auch wichtig im Zusammenhang mit Patenschaften für den Tiergarten Schönbrunn. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig ist etwa Pate des Eisbär-Mädchens "Finja". Star-Tenor Jonas Kaufmann sang als Pate für das Gibbon-Pärchen "Rao" und "Sipura". "Wir haben bereits unser Patenschaftssystem umgestellt, auch hier liegt der Fokus auf der Tierart/Tiergruppe, nicht mehr auf dem Individuum", so Hering-Hagenbeck. Die Pflegerinnen und Pfleger dürfen ihre Lieblinge aber weiterhin mit ihrem Namen ansprechen.