Schaltjahr 2024: Warum hat der Februar 29 Tage?

Der Grund für die Einführung des Schaltjahres liegt in der Korrektur des Kalenders: Ein Sonnenjahr, also die Zeit, die die Erde benötigt, um die Sonne einmal zu umrunden, dauert etwa 365,24 Tage. Ohne einen zusätzlichen Tag alle vier Jahre würden wir langsam, aber sicher aus dem Gleichgewicht mit den Jahreszeiten geraten. Dieses einfache, aber geniale System wurde bereits im julianischen Kalender eingeführt und später im gregorianischen Kalender, den wir heute verwenden, verfeinert.

Der römische Kalender hatte ursprünglich nur zehn Monate, und der Februar war der letzte Monat des Jahres. Als Julius Cäsar den julianischen Kalender einführte, beschloss er, den Schalttag am Ende des Jahres, also im Februar, einzufügen. Damit wurde der Februar, der kürzeste Monat des Jahres, zum Schaltmonat.

In Irland gibt es eine besondere Tradition, die nur am 29. Februar stattfindet: der Leap Day. An diesem Tag dürfen Frauen Männern einen Heiratsantrag machen. Diese Tradition, die auf alte irische Legenden zurückgeht, hat im Laufe der Jahre viele romantische Geschichten und einige überraschende Heiratsanträge hervorgebracht.

Manchmal fällt der 29. Februar in die Karnevalszeit, und dann wird der Karneval um einen Tag verlängert. Besonders im Rheinland, wo der so genannte Elferrat, ein zentrales Organ der Karnevalsvereine, die närrischen Tage regiert, ist ein zusätzlicher Tag im Februar ein Grund mehr, die Feierlichkeiten zu verlängern. Das Besondere an diesem Schaltmonat: Der sonst männlich dominierte Elferrat, der die Sitzungen und Umzüge leitet, ist in einem Schaltjahr weiblich besetzt.

In Frankreich zelebriert man das Schaltjahr mit einem einzigartigen Presseerzeugnis: "La Bougie du Sapeur". Diese humorvolle Zeitschrift erscheint ausschließlich am 29. Februar und hat seit ihrer Erstausgabe im Jahr 1980 Kultstatus erreicht. Als einzigartige "Tageszeitung", die nur alle vier Jahre publiziert wird, bietet eine seltene Gelegenheit für Leser, sich am Schalttag mit Satire und Humor zu unterhalten. Die jüngste, zwölfte Ausgabe ist seit dem 28. Februar 2024 an Kiosken und in Pressestellen erhältlich.

Einige Prominente feiern ihren Geburtstag nur alle vier Jahre am 29. Februar. Dazu gehören Persönlichkeiten wie der italienische Komponist Gioachino Rossini, die Fernsehmoderatorin und GNTM-Gewinnerin Lena Gercke oder der amerikanische Rapper Ja Rule. Diese "Leaplings" oder "Schaltjahrkinder", wie sie manchmal genannt werden, haben die einzigartige Situation, dass sie ihren Geburtstag in den meisten Jahren am 28. Februar oder 1. März feiern. Nur alle vier Jahre kehrt ihr eigentlicher Geburtstag zurück.