Promis, Politik und Protest: Das war der Opernball 2023
Der Wiener Opernball, die wohl nur in Wien mögliche Mischung aus Medienspektakel, Society-Event und Kulturereignis ging gestern über die Bühne. Das offizielle Österreich war stark vertreten: Bundespräsident Alexander Van der Bellen nahm ebenso in einer Loge Platz wie Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), der den belgischen Premierminister Alexander De Croo zu Gast hat.
Grüne-Politiker schwänzten den Ball
Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) begrüßte seinen deutschen Amtskollegen Christian Lindner. Ebenfalls in die Oper kamen Karoline Edtstadler, Wolfgang Sobotka und Susanne Raab (alle ÖVP). Von den Grünen ließ sich lediglich Staatssekretärin Andrea Mayer blicken. Bundespräsident Alexander Van der Bellen, in Begleitung seiner Frau Doris Schmidauer, hat den Opernball vermisst. "Es gehört zu Wien dazu, es gehört zu Österreich dazu, die Eröffnung ist jedes Mal fantastisch."
Ludwigs Gast heizte Gerüchteküche an
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) lud Ex-ORF-Chef Alexander Wrabetz als Gast in seine Loge. Das führte zu einigen Spekulationen. Kaum gemeinsam gesehen, wird Wrabetz schon als möglicher neuer SPÖ-Chef gehandelt.
Klima-Protest auf dem roten Teppich
Großes Thema am Ball war auch die Klimakrise. Auf dem roten Teppich vor der Staatsoper entrollten die Klima-Aktivisten Lena Schilling und Daniel Shams ein Transparent mit der Aufschrift "Ihr tanzt, wir brennen". Schilling und Shams wiesen nach eigenen Angaben "auf die übergroße Schuld der Reichen und Mächtigen an der Klimakrise" hin.
Jane Fonda stärkte sich mit Schnitzel
Für das gewohnte Blitzlichtgewitter sorgte Baumeister Richard Lugner, der Schauspielerin Jane Fonda als Stargast bei sich hatte. Vor dem Ball stärkte sie sich mit einem Wiener Schnitzel. "Ich liebe Erdäpfelsalat", erklärte sie. Von der Eröffnung war sie begeistert. "Diese Art zu tanzen sieht man nicht in meinem Land." Allerdings müsse Fonda um Mitternacht ihr Kleid und ihren Schmuck zurückgeben, alles sei nur geliehen. "Ich bin Cinderella", meinte sie. Denn sie müsse früh schlafen gehen, morgen habe sie einen frühen Flug.
Ostrowski und Dalik bei Hallmann
In der Loge des Unternehmers Klemens Hallmann und seiner Frau, dem Model Barbara Meier, nahmen unter anderem Regisseur Thomas Roth, Schauspieler Jeff Wilbusch sowie das Schauspieler-Paar Michael Ostrowski und Hilde Dalik und der Street- und Pop Art-Künstler Niclas Castello Platz. Ob sie über das Klima diskutiert haben wurde nicht überliefert. Ostrowski: "Egal ob ich beim Würstelstand oder am Opernball stehe, meine Meinung ist immer dieselbe: Für das Klima."
Mr. Big nahm bei Anwalt Wallentin Platz
Hollywood-Schauspieler Chris Noth - bekannt als Mr. Big von "Sex and the City" - wurde als Gast von Patricia Schalko (Ex-Frau von Milliardär und Immo-Tycoon Georg Stumpf) und ihrem Freund, Rechtsanwalt Tassilo Wallentin, empfangen. Es gibt seit geraumer Zeit gegen ihn gerichtete Vorwürfe von sexuellen Übergriffen von mehreren Frauen, deshalb haben sich seine damaligen Co-Schauspielerinnen von ihm distanziert.
Promis drängten sich durch die Gänge
Durch das dichte Gedränge des roten Teppichs kämpften sich zudem die Schauspieler Mariella Ahrens, Felix Kammerer und Verena Altenberger, Modedesignerin Lena Hoschek, der Regisseur Stefan Ruzowitzky, die Schlagersängerin Melissa Naschenweng und Artistin Lili Paul-Roncalli. Weiters kamen die Unternehmer Nadja Swarovski, Christian W. Mucha, Dirigent Franz Welser-Möst und der Vorstand der Wiener Philharmoniker, Daniel Froschauer.
Geschmalzene Preise beim Ball
Für den Ball mussten die Besucher heuer tiefer in die Tasche greifen: Angesichts der vielen Krisen unterstützte der Ball unter dem Slogan "Hand in Hand 'Alles Walzer'" die vom ORF getragene Initiative "Österreich hilft Österreich". Für die Gäste bedeutete dies einen "Solidaritätsaufschlag" auf Tickets. Diese kosteten nun 350 anstatt 315 Euro. Auch die gesamte Gastronomie war um zehn Prozent teurer. Eine Flasche Mineralwasser kostete 23,50 Euro, ein kleines Bier 13,50 und ein Weißer Spritzer 15 Euro.