Milka-Boykott gefordert: Hat der Schokohase ausgeschmunzelt?
Der Handel reibt sich die Hände: Das Ostergeschäft läuft auf Hochtouren, Millionen Schokohasen gehen über die Ladentische. Doch kurz vor seinem großen Auftritt soll nun der Milka-Hase aus den Regalen verschwinden. Zumindest wenn es nach der ukrainischen Nichtregierungsorganisation (NGO) Vitsche geht.
Milka macht Geschäfte mit Russland
Aktivisten fordern, Milka-Produkte aus den Regalen der großen Supermarktketten Rewe und Edeka zu verbannen. Denn der Mutterkonzern Mondelez habe sich nicht wie andere Unternehmen aus Russland zurückgezogen. Trotz einer Reduzierung der Geschäftstätigkeit betreibe der Konzern weiterhin drei Fabriken unter Putins Regime. Damit finanziere das Unternehmen indirekt den Angriffskrieg gegen die Ukraine, heißt es in einem Vitsche-Brief an die Geschäftsführer, der nach einem Spiegel-Bericht dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorliegt.
Kritik an unmoralischen Aussagen
In dem Brief würden auch Äußerungen von Mondolez-Chef Dirk Van de Put kritisiert. Dieser hatte der Financial Times gesagt, dass es "Investoren egal sei, ob Firmen weiterhin Geschäfte in Russland machen" oder nicht. Es habe keinen Druck von Investoren gegeben. Bereits im vergangenen Jahr hatte Vitsche kurz vor Weihnachten zum Boykott von Milka-Schokolade aufgerufen, da das Unternehmen weiterhin seine Produkte in Russland anbiete.
Mondolez als "Kriegsförderer"
Im Mai vergangenen Jahres hat die ukrainische Agentur zur Korruptionsprävention (NACP) den Milka-Mutterkonzern auf die schwarze Liste der "internationalen Förderer des Krieges" gesetzt. Daraufhin boykottierten vor allem skandinavische Unternehmen die Produkte des Konzerns, darunter auch Ikea. Die Fußballverbände Dänemarks, Norwegens und Schwedens stellten die Zusammenarbeit mit dem Sponsor Mondelez ein. Skandinavische Fluggesellschaften und Hotelketten stoppten den Verkauf der Produkte.