Zins-Hammer: 200.000 Haushalte bangen jetzt um Existenz
Eine Umfrage des Tarifvergleichsportal "durchblicker" hat die finanzielle Lage von 1.200 Österreichern ermittelt. Das Ergebnis ist alarmierend: Hochgerechnet befürchten mehr als 200.000 Haushalte, dass sie, falls die Zinsen weiter steigen sollten, ihre Kreditrate nicht mehr stemmen können.
Achte Erhöhung in Folge
Wie heute bekannt wurde, haben die Währungshüter den Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der EZB besorgen können, um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Er liegt damit bei 4 Prozent und nur knapp unter dem Höchststand vom Oktober 2008 (4,25 Prozent). "Mit unserer Geldpolitik werden wir dafür sorgen, dass das Zwei-Prozent-Inflationsziel bald erreicht und gehalten wird", sagte EZB-Präsidentin Chrsistine Lagarde. Es war bereits die achte Erhöhung in Folge.
Zinsen verdoppelt
Mit höheren Zinsen wird versucht, die Inflation wieder nach unten zu drücken. Höhere Zinsen wirken sich aber negativ auf variabel abgeschlossene Kredite aus. Die Umfrage zeigt, dass aktuell 46 Prozent der Befragten Eigenheimbesitzer einen solchen Kredit laufen haben. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) befürchtet, dass sie sich ihre Kreditraten bald nicht mehr leisten können. Kein Wunder: Gegenüber Ende des Vorjahres haben sich die Zinsen bei variablen Immobilienkrediten nämlich verdoppelt.
Umsteigen kann sich lohnen
"Wenn man weiß, dass man sich weiter steigende Zinsen nicht mehr leisten kann, macht Umsteigen auf einen Fixzinskredit auch jetzt noch Sinn, auch wenn ungewiss ist, wie sich die Zinsen in den kommenden Jahren weiter entwickeln werden", sagt Andreas Ederer, Immobilienfinanzierungsexperte bei durchblicker. Die Top-Konditionen für fix verzinste Immobilienkredite liegen mittlerweile deutlich unter den variablen Angeboten.