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Jugendliche lehnen mit ihren Handys in der Hand an einer Mauer
Social Media hat auf den Sprachgebrauch von Jugendlichen einen wesentlichen Einfluss.
Social Media hat auf den Sprachgebrauch von Jugendlichen einen wesentlichen Einfluss.
Drazen Zigic/iStock.com

Jugendwort des Jahres 2024: Auswahl steht fest

01.08.2024 um 16:38, Julia Klein
min read
Es ist wieder so weit. Das deutsche Jugendwort des Jahres 2024 wird gewählt. Welche Begriffe sind diesmal im Rennen und was bedeuten sie überhaupt?

Die alljährliche Wahl zum deutschen Jugendwort des Jahres steht wieder an. Wie jedes Jahr ist es der Langenscheidt-Verlag, der auf der dazugehörigen Webseite das populärste Jugendwort in Erfahrung bringen will.

Nun wurden die heißersehnten Begriffe bekannt gegeben, die dieses Jahr zur Auswahl stehen. Die Wörter sollen den alltäglichen Sprachgebrauch von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland widerspiegeln. Die Abstimmung für die Favoriten läuft bis Anfang September, das Siegerwort wird am 19. Oktober auf der Frankfurter Buchmesse gekürt.

Die Top Ten Begriffe:

  1. Yurr: Wird als Zustimmung oder Begrüßung verwendet, ähnlich wie "ja" oder "was geht".

  2. Nein Pascal, ich denke nicht: Ausdruck der Ablehnung, insbesondere bei unrealistischen Erwartungen. Beispiel: "Wenn er erwartet, dass du dich zuerst meldest und dann alle Dates planst. – Nein Pascal, ich denke nicht."

  3. Schere: In Onlinespielen verwendet, um ein Schuldeingeständnis oder Bekenntnis auszudrücken.

  4. Hölle nein: Drückt starke Ablehnung aus, ähnlich dem englischen "Hell no".

  5. Pyrotechnik: Unterstützung von Pyrotechnik bei Sportveranstaltungen, wie im Fußballstadion. Beispiel: "Pyrotechnik ist doch kein Verbrechen. Wir werden dafür kämpfen!" Dieses Zitat kommt vom gleichnamigen Song von Beats by Luca und The Holy Santa Barbara.

  6. Talahon: Ursprung: Arabisch für "Komm her". Beschreibt Menschen mit stereotypem Verhalten und Merkmalen. "Mit meiner Brusttasche fühle ich mich wie ein Talahon."

  7. Yolo: Steht für "You Only Live Once" und rechtfertigt z.B. impulsive oder riskante Entscheidungen.

  8. Akh: bezeichnet nicht das "Allgemeine Krankenhaus" sondern ist das arabische Wort für Bruder. Anrede für Freunde arabischen Ursprungs. Beispiel: "Was geht morgen, Akh?"

  9. Digga(h): Anrede für Freunde oder Bekannte.

  10. Aura: Bezieht sich auf die persönliche Ausstrahlung oder den Status einer Person, oft scherzhaft oder ironisch verwendet.

Kritik an "Talahon"

Insbesondere der auf TikTok verbreitete, durch den gleichnamigen Song des Hagener Rappers Hassan im Jahr 2022 bekannt gewordene Begriff "Talahon" hat in den letzten Wochen für Kontroversen gesorgt. Das Wort stammt aus dem Arabischen und bedeutet "Komm her", wurde jedoch zunehmend in ein problematisches Licht gerückt und mit stereotypischen und oft abwertenden Merkmalen verbunden. Nicht nur Rassismus, sondern auch ein sexistisches Frauenbild wird oftmals mit dem Wort in Zusammenhang gebracht und auf Apps wie TikTok zur Schau gestellt.

Einfluss von Social Media

Die Auswahl der Begriffe für das Jugendwort des Jahres erfolgt auf Basis ihrer Verbreitung auf Plattformen wie Instagram, TikTok und Reddit. Nur Begriffe, die nicht durch gezielte Kampagnen initiiert wurden und keinen beleidigenden oder diskriminierenden Bezug haben, werden in der Regel in die engere Auswahl aufgenommen.

Geschichte des Jugendwortes

Schon seit 2008 wird in regelmäßigen Abständen das deutsche Jugendwort gekürt. Damals gewann "Gammelfleischparty" als Synonym für eine "Ü30-Party" (so viel zum Thema "nicht beleidigend"). Im vergangenen Jahr war "goofy" das deutsche Wort des Jahres, das eine tollpatschige oder alberne Person beschreibt. In diesem Jahr steht die Wahl noch bevor, welches der aktuellen Top Ten Begriffe die beste Resonanz bei den Jugendlichen findet.

Nur 2019, im Jahr, in dem die Corona-Pandemie Jung und Alt fest im Griff hatte, ist die Wahl des deutschen Jugendwortes des Jahres durch Langenscheidt hintangestellt worden.

Österreichisches Pendant

Erst im Dezember vergangenen Jahres wurde das letzte "Österreichische Jugendwort des Jahres" für das Jahr 2023 bestimmt. "Brakka" hat sich hier durchgesetzt. In erster Linie soll damit eine Hose bezeichnet werden. Laut Jury kann das Wort aber genauso als "lustiges Füllwort für andere Gegenstände und sogar Menschen" verwendet werden.

Für die Wahl des österreichischen Trendwortes wird man sich noch eine Weile gedulden müssen. Diese ist voraussichtlich wieder für die Wintermonate vorgesehen.

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