IS-Razzia: Täter in Österreich verhaftet
Aufgrund intensiver Ermittlungen des Landeskriminalamts Niederösterreich (LSE NÖ) hat die Staatsanwaltschaft St. Pölten und das Landeskriminalamt Durchsuchungen in St. Pölten und dem Bezirk Tulln angeordnet. Die Razzien, die seit dem 20. August 2024 durchgeführt worden sind, betreffen drei junge Personen, die im Verdacht stehen, den Islamischen Staat (IS) durch das Teilen von Propagandamaterial auf Social Media unterstützt zu haben.
Instagram und TikTok genutzt
Eine 19-jährige russische Staatsbürgerin aus St. Pölten wird beschuldigt, auf ihrem öffentlich zugänglichen Instagram-Profil ein Video gepostet zu haben, das den israelischen Verteidigungsminister zeigt, untermalt von einem IS-Nasheed (religiöses Liedgut mit radikalem Inhalt). Die junge Frau, die derzeit in Tschetschenien im Urlaub verweilt, soll dadurch die Ideologie des IS verbreitet haben. Bei der Hausdurchsuchung ist sie nicht angetroffen worden.
Tullner Propagandazelle
Ein 16-jähriger Österreicher aus dem Bezirk Tulln steht ebenfalls im Verdacht, IS-Propaganda über seine Social-Media-Kanäle verbreitet zu haben. Mit über 500 Anhängern auf TikTok und 1.500 auf Instagram hat er mehrere Videos gepostet, die Kämpfer und die IS-Flagge zeigen, sowie Aufrufe zur Bestrafung von „Ungläubigen“. Bei der Durchsuchung ist sein Mobiltelefon sichergestellt worden, und ein vorläufiges Waffenverbot ist gegen ihn verhängt worden. Ein weiterer Verdächtiger ist ein 17-jähriger Österreicher, ebenfalls aus dem Bezirk Tulln, der auf Instagram den IS-Nasheed "Das Klirren der Schwerter" zusammen mit einem Bild eines bewaffneten jungen Mannes gepostet hat. Auch er ist zum Islam konvertiert und hat eine beträchtliche Anzahl von Followern. Bei ihm sind zwei Handys, ein Schlagring und ein Springmesser sichergestellt worden, zudem wurde ein vorläufiges Waffenverbot verhängt.
Zusammenhang nicht bestätigt
Die drei Fälle stehen laut den bisherigen Ermittlungen nicht in Zusammenhang. Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) hat über das Bundeskriminalamt Deutschland Hinweise auf die verdächtigen Aktivitäten der Jugendlichen erhalten. Die Ermittlungsergebnisse sind der Staatsanwaltschaft St. Pölten übermittelt worden, die weiteren Ermittlungen dauern an.