Prost: Bill Gates steigt bei Heineken ein

Wie mehrere Medien unter Berufung auf die niederländische Finanzmarktaufsicht berichten, hat die Heineken Holding, einer der größten Bierkonzerne der Welt einen neuen Miteigentümer. Gates hat 10,8 Millionen Aktien des Getränke-Riesen gekauft. Kaufwert: 883 Millionen Euro. Damit gehören dem Microsoft-Gründer jetzt knapp 4 Prozent des niederländischen Bierbrauers. Die Anteile hat er der mexikanischen Fema abgekauft, die sich als Investorin zurückzieht.

Bier-Investor statt -Trinker

Gates gilt als Advokat für einen gesünderen Lebensstil. Auch als Bier-Fan ist er bislang nicht in Erscheinung getreten, eher im Gegenteil. In einem Interview hatte Gates vor einigen Jahren erklärt, "kein großer Biertrinker" zu sein. Er greife nur hin und wieder bei Baseballspielen zu Lightbier, um mit den anderen Biertrinkern mithalten zu können. Liebhaberei als Kaufmotiv kann also eher ausgeschlossen werden.

Widerspruch zu Stifungsziel

Auch wie die Bill & Melinda Gates Foundation zu der Investition steht, ist bislang nicht bekannt. Die Stiftung hatte im vergangenen Jahr eine Studie finanziert, die die Gesundheitsrisiken von Alkoholkonsum unter die Lupe nimmt. Fazit der Untersuchungen: Öffentliche Stellen müssten stärker eingreifen, um alkoholbedingte Gesundheitsschäden, die gerade bei jungen Menschen auftreten würden, zu verringern. Dass Philanthrop und Studienfinancier Gates jetzt ausgerechnet in Alkohol investiert, wirft also einige Fragen auf.

Gates steigt indirekt bei österreichischen Bieren ein

Gates gilt mit einem geschätzten Vermögen von 116 Milliarden Euro als einer der reichsten Menschen der Welt. Mit dem Kauf der Heineken-Aktien expandiert er übrigens auch indirekt nach Österreich. Die  österreichische Brau Union ist seit 2003 eine hundertprozentige Heineken-Tochter. Zu ihr gehören unter anderem die österreichischen Brauereien Gösser, Puntigamer, Wieselburger, Schwechater und Reininghaus.