Französische Staatssekretärin auf dem Cover des „Playboy“
Die neueste Ausgabe des Playboys sorgt in Frankreich für reichlich Diskussionsstoff: Auf dem Cover ist keine Geringere als die französische Staatssekretärin Marlène Schiappa zu sehen.
Schiappa zeigt sich nicht nackt
Wer nun aber glaubt, man bekommt eine nackte Staatssekretärin präsentiert, der irrt. Komplett ohne Kleidung zeigt sich die 40-jährige Französin nicht, aber immerhin freizügig. Auch im Blattinneren zieht Schiappa nicht blank. Im Netz kursieren Fotos, auf denen sie mit einem weißen Kleid posiert. Angeblich gibt es auch Bilder, auf denen sie teils in die französische Fahne gehüllt ist.
Playboy wird politisch
Das ist aber lange noch nicht alles. Zu dem 12-seitigen Beitrag gehört auch ein Interview, in dem Marlène Schiappa sich zu Gewalt an Frauen, Feminismus und LGBTIQ+-Rechte äußert. Ob dieser Medienauftritt die richtige Plattform für derartige Themen ist, darüber ist sich die Öffentlichkeit nicht einig. Schiappa erntet dafür reichlich Kritik, auch von ganz oben.
Wirbel um das Playboy-Cover
Frankreichs Premierministerin hält das Interview für unangemessen und hat Marlène Schiappa angeblich sogar angerufen, um ihr das mitzuteilen. Insbesondere aufgrund des aktuellen Streits um die Rentenreform, sei das Fotoshooting nicht passend, befand die angesehene Zeitung "Le Parisien". Oppositionspolitiker Jean-Luc Mélenchon (Linksbündnis Nupes) ist der Meinung, die Macron-Regierung möchte damit nur vom aktuellen Konflikt ablenken. Laut der Abgeordneten Sandrine Rousseau lasse die 40-Jährige damit den "Respekt vor dem französischen Volk" fehlen. Zuspruch gibt es hingegen von Innenminister Gérald Darmanin. Er findet, Marlène Schiappa hätte Stil und Charakter. "Eine befreite Frau zu sein, ist nicht so einfach", so Darmanin.
Schiappa kontert auf Twitter
Die Kritik ließ die Staatssekretärin nicht auf sich sitzen und schreibt, dass Frauen immer und überall das Recht haben, über ihren Körper frei zu verfügen. Und in Frankreich seien Frauen frei.