Fall Maddie: Geheime Pädo-Chats könnten Fall lösen
Es ist eines der größten Rätsel der Kriminalgeschichte: 2007 verschwindet die damals dreijährige Madeleine McCann aus einer Ferienalage in Praia da Luz. Trotz umfangreicher Ermittlungen und Medienberichterstattung wurde sie bis heute nicht gefunden. Jetzt gibt es im Fall Maddie neue Spuren.
Hauptverdächtiger Christian B.
Im Fokus der Ermittlungen steht aktuell der Hauptverdächtige Christian B. Er wird verdächtigt, das Mädchen entführt und getötet zu haben. Bisher fehlen die Beweise für eine offizielle Anklage. Auf seinem Computer hat die Polizei jetzt Chat-Nachrichten gefunden, die das entscheidende Puzzle-Teil liefern könnten.
Achtung, Triggerwarnung: Der folgende Abschnitt enthält Informationen, die für einige Leser verstörend sein können.
Pädophile Chats
Bei den Chats handelt es sich um ein Gespräch von Christian B. und einem anderen Pädophilen. Darin äußerst der Deutsche schonungslos seine dunkelsten Fantasien. Sehr explizit drückt er unter dem Alias "Wahnsinn-der-holger" seine Vorstellung aus, ein kleines Mädchen zu entführen, zu benutzen und anschließend die Beweise zu vernichten. "Etwas Kleines einfangen und tagelang benutzen, das wär’s." Auf die Warnung seines Chatpartners vor rechtlichen Konsequenzen antwortet er: "Och, wenn die Beweise hinterher vernichtet werden."
Staatsanwaltschaft erwägt Anklage
Indirekt gibt es Hinweise, dass er diese kranken Wünsche mit der Entführung von Maddie McCann in die Tat umgesetzt haben könnte. Öfter kommt die Abkürzung "MM" vor. Laut Staatsanwalt Hans Christian Wolters eine kryptische Anspielung auf die vermisste Maddie McCann. "Ich kann sagen, dass wir im Moment nur einen Verdächtigen haben. Sie ist in Portugal gestorben und wir glauben, dass wir vielleicht wissen, wo es passiert ist", so Wolters gegenüber der BBC. In den Chats sieht er entscheidende Hinweise. Genug sogar, um eine Anklage zu erwägen.
Mehrfach verurteilt
Unabhängig davon steht der Verdächtige im Februar 2024 wegen einer Reihe anderer Verbrechen vor Gericht. Darunter drei Vergewaltigungen und zwei sexuelle Übergriffe auf Kinder zwischen 2007 und 2017. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung. Aktuell befindet sich Christian B. in Haft. Dort sitzt er eine Strafe für eine Vergewaltigung in Portugal im Jahr 2005 und für Drogenhandel ab.