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Colorado-Kröte sitzt auf Moos. | Credit: Stuart Wilson / PhotoResearchers / picturedesk.com
Zu sehen gibt’s die Colorado-Kröte zum Beispiel im Tierpark Schönbrunn in Wien.
Zu sehen gibt’s die Colorado-Kröte zum Beispiel im Tierpark Schönbrunn in Wien.
Stuart Wilson / PhotoResearchers / picturedesk.com

Nationalpark warnt: Kröten bitte nicht ablecken!

09.11.2022 um 14:01, Simone Reitmeier
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Der US-amerikanische „National Park Service“ bittet Besucher, die Finger und vor allem die Zungen von der Colorado-Kröte zu lassen. Das Tier sondert ein halluzinogenes Sekret ab.

Wer hätte das gedacht: Um high zu werden muss man weder Koks, Heroin noch Chrystl nehmen. Es reicht, wenn man den Rücken einer Kröte ableckt. Das Sekret der sogenannten Colorado-Kröte führt zu Halluzinationen und hat damit eine ähnliche Wirkung wie LSD.

Skurrile Warnung vor Gift-Kröte

Diese spezielle Kröten-Art kommt im Südwesten der USA und im Norden Mexikos vor, sie lebt in der Regel bei Wasserlöchern in Wüstengebieten. Dass man einem der Tierchen im Saguaro-Nationalpark in Arizona begegnet, ist nicht unwahrscheinlich. Genau deshalb bittet der US-amerikanische „National Park Service“ die Besucher nun um Zurückhaltung.

Diese Kröten sondern über Ohrspeicheldrüsen ein starkes Toxin ab. Wie bei den meisten Dingen, denen Sie in einem Nationalpark begegnen – sei es eine Bananenschnecke, ein unbekannter Pilz oder mitten in der Nacht einer großen Kröte mit leuchtenden Augen – verzichten Sie bitte auf das Lecken. Vielen Dank!

Die Hauptwirkstoffe des Krötencocktails fallen in den USA nicht nur unter das Betäubungsmittelgesetz und sind somit illegal. Im Worst Case führt der Konsum zu einem Herzstillstand.

Toadies: Die „Kröten-Junkies“

Eigentlich dient das Gift der bis zu 20 Zentimeter große Colorado-Kröte als Waffe und sichert ihr Überleben. Fressfeinde, Bakterien und Pilze werden damit abgewehrt. Die darin enthaltenen Wirkstoffe Bufotenin und Dimethyltryptamin sind aber nicht nur giftig, sondern für Menschen auch halluzinogen. Mit anderen Worten: Sie lösen einen Trip aus. Es wird angenommen, dass bereits die US-amerikanischen Ureinwohner versuchten, mit dem Sekret Halluzinationen herbeizuführen. Die ersten Drogenkonsumenten experimentierten angeblich in 1990er Jahren mit der Colorado-Kröte. In der Szene und von der US-Drogenbehörde DEA werden sie „Toadies“, die „Kröten-Junkies“ genannt.

Profis „melken“ ihre Kröten

Professionelle Junkies halten die Amphibien als Haustiere und melken sie regelmäßig. Dazu werden die Giftdrüsen an der Hinterseite des Kopfes stimuliert und das Sekret gesammelt, getrocknet und geraucht. Die Wirkung tritt etwa eine halbe Stunde nach Einnahme ein und reicht von Farberscheinungen über Angstgefühle bis hin zu gefährlichen Herzrhythmusstörungen.

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