Doppelmoral: Klimakleber fliegen nach Bali
Normalerweise gibt eine Reise Anlass zur Freude, maximal zum Neid, wenn es sich nicht um die eigene handelt. Dass ein Badeurlaub aber durchaus auch zum Politikum werden kann, beweist jetzt die Geschichte von Luisa und ihrem Freund Yannick.
Klimakleber schwänzen Gerichtstermin
Die beiden Deutschen machen sich gemeinsam mit den Aktivisten der Letzten Generation für den Klimaschutz stark. Dabei greifen sie auch zu drastischen Mitteln: Im September haben die Klimakleber mitten im Berufsverkehr die B10 in Stuttgart blockiert. Das fanden nicht nur Pendler mäßig lustig – auch die deutschen Behörden kennen keinen Spaß, wenn es um Klebeaktivismus geht. Die Konsequenz: eine Ladung vor das Amtsgericht Bad Cannstatt (Luisa als Zeugin, Yannick der Nötigung beschuldigt).
Wegen Urlaub verhindert
Den Termin haben die beiden Klima-Kleber aber sausen lassen. Ihre Begründung auf Nachfrage des Richters: eine Fernreise in das 9.000 Kilometer entfernte Thailand bzw. ein Weiterflug nach Bali (Distanz: 12.000 Kilometer). Der Flug in den winterlichen Badeurlaub schlägt mit rund acht Tonnen CO2 zu Buche - alles andere als klimaverträglich also.
Privatperson vs. Klimaschützer
Eine Doppelmoral, die man nur schwer wegargumentieren kann . Die offizielle Begründung von Seiten eines Sprechers der Letzten Generation ist aber nicht weniger abenteuerlich: "Sie haben den Flug als Privatleute gebucht, nicht als Klimaschützer. Das muss man auseinanderhalten."