Affen-Angriff: Schimpanse beißt Mutter und tötet Baby
Im westafrikanischen Bossou leben Schimpansen seit Jahrzehnten an den Hängen der Nimba-Berge neben einem Menschendorf. Das hat auch Wissenschaftler und Forscher angezogen, die vor Ort im Bossou-Institut die Tiere studieren. Jüngst ist es immer wieder zu Angriffen auf Menschen gekommen, in diesem Jahr sind es schon sechs gewesen. Nun ist es zu einem besonders schrecklichen Vorfall gekommen: Ein Affe hat ein erst acht Monate altes Baby getötet.
In den Wald verschleppt und getötet
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, habe die Mutter gerade auf einem Feld gearbeitet, als ein Schimpanse auf sie zugekommen sei. Das Tier habe die Frau gebissen, ihr das kleine Mädchen entrissen und sei damit in den Wald gelaufen. Die Mutter selbst soll das Kind gefunden haben – tot und übel zugerichtet.
Dorfbewohner greifen Forschungszentrum an
Die Bewohner des nahegelegenen Dorfes geben den Wissenschaftlern die Schuld an dem Angriff, da die Affen zunehmend die Angst vor Menschen verlieren würden. Ein wütender Mob hat daraufhin das Gebäude gestürmt, geplündert und Ausrüstung zerstört.
Lebensraum stark eingeschränkt
Ein örtlicher Ökologe erklärt gegenüber Reuters, dass die Schimpansen im Reservat zu wenig Nahrung finden und es deswegen vermehrt verlassen. Damit erhöhe sich die Wahrscheinlichkeit von Angriffen. Der Lebensraum der Tiere wurde durch intensive Landwirtschaft und Straßenbau auf etwa 16 Quadratkilometer eingeschränkt.