Viel Dynamik bei der Keba Group
Die KEBA Gruppe mit Hauptsitz in Linz steigerte ein weiters Geschäftsjahr ihren Umsatz. Das Umsatzwachstum von 16 Mio. Euro auf 553,5 Mio. Euro liegt mit 3 Prozent aber weit hinter dem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von rund 17 Prozent. Der Internationale Geschäftsanteil sank leicht, dafür stiegen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung im vergangenen Jahr um 5 Mio. Euro. Zahlreiche Mitarbeiter werden derzeit ausgebildet, allein in Linz sind es aktuell über 40 Lehrlinge. Dazu kommt der neue Lehrberuf Applicationsentwicklung und ein neues Büro in Wien soll Entwickler in der Region ansprechen.
Lieferkettenprobleme entspannen sich - Preise bleiben hoch
Die Materialversorgung im Elektronikbereich war im ersten Halbjahr des vergangenen Geschäftsjahres für die Keba Group herausfordernd. Der Fokus wurde darauf gelegt, lieferfähig zu bleiben. Eine bereits Anfang 2021 installierte, interne Taskforce beschäftigte sich laufend damit, die Versorgung den Umständen entsprechend optimal zu gestalten und gemeinsam mit Lieferanten und Kunden Lösungen zu finden. Auf diesem Weg konnte die Materialverfügbarkeit und damit die Produktionsversorgung weitgehend sichergestellt werden. Dies erfolgte allerdings auch durch Zukäufe zu höheren Preisen und war teilweise mit Anpassungen bei den Produkten verbunden.
Nach einer turbulenten Zeit entspannt sich seit einigen Monaten der Elektronikmarkt, die Lieferketten stabilisieren sich und die Verfügbarkeiten werden besser bzw. die Lieferzeiten kürzer. Jedoch ist das Preisniveau nach wie vor hoch – die Energiepreise und Inflation halten die Kosten nach wie vor oben. Trotz der Verbesserungen bleibt die Supply Chain ein kritisches Thema und erfordert weiterhin ein entsprechendes Monitoring.
Künstliche Intelligenz auch bei Keba ein großes Thema
Ein Hauptaugenmerk der Forschung lag im vergangenen Jahr auf dem Thema Künstliche Intelligenz. Die Entwicklung eines eigenen KEBA AI-Moduls oder die Nutzung von AI bei Predictive Maintenance und in der Maschinenoptimierung sind einige Beispiele für deren Einsatz. Künstliche Intelligenz soll vor allem in Bereichen Abhilfe schaffen, wo die Qualifikation der Mitarbeiter gering ist und hat das Ziel den Produktionsprozess zu optimieren.
Produktionsskalierung
Nachdem im Geschäftsjahr 2021/2022 mit einem Ausbau des Standortes in der Ignaz-Mayer Straße die Produktionsfläche von 15.000 auf 30.000 Quadratmeter verdoppelt wurde, laufen derzeit auch die Planungen für den Technologiepark. Im Süden von Linz soll hier ein umfangreicher Standort entstehen. Das vorgesehene Grundstück ist 100.000 Quadratmeter groß. Aktuell arbeitet man hier an einem Vorentwurf. Der Verlauf des Projekts hängt aber von vielen Faktoren ab, wie der Vorstand betonte.
Generationswechsel im Vorstand
Der langjährige CEO und Vorstandsvorsitzende der Keba, Gerhard Luftensteiner, wird sich wie geplant mit Ende September aufgrund seiner Pensionierung aus seiner operativen Funktion zurückziehen und wechselt als Keba-Miteigentümer in den Aufsichtsrat. Bereits im Frühjahr hat Keba aufgrund dessen die personellen Weichen für die Zukunft gestellt und Christoph Knogler, bisheriger Geschäftsführer des Keba Geschäftsfeldes Energy Automation, zum neuen Vorstandsmitglied bestellt. Diese Funktion wird er mit 1. August 2023 antreten. Der 39-Jährige war bereits vor seiner Zeit bei Keba als Manager in Industriebetrieben tätig, bevor er 2020 in das Unternehmen eintrat. Finanzvorstand Andreas Schoberleitner ist bereits seit 1. April 2021 Mitglied im Vorstand des international tätigen Technologieunternehmens. Vor seinem Wechsel zu Keba im Oktober 2020 war Andreas Schoberleitner in leitenden Funktionen im Bereich Finanz- und Rechnungswesen internationaler Industrieunternehmen tätig.
CEO Gerhard Luftensteiner kann auf eine erfolgreiche Zeit zurückblicken. 40 Jahre war er insgesamt für Keba tätig, seit 2006 als Vorstandsvorsitzender. In den letzten zehn Jahren konnte der Umsatz vervierfacht werden.