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Stadtrat und Bürgermeister-­Kandidat Martin Hajart
Stadtrat und Bürgermeister-­Kandidat Martin Hajart
Sabine Kneidinger

„Linz sollte bis 2050 das KI-Zentrum Europas sein“

13.12.2024 um 08:44, Klaus Schobesberger
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Stadtrat und Bürgermeister-­Kandidat Martin Hajart über neue Brücken, politische Sauber­keit und was die Stadt für die Wirtschaft beitragen kann.

CHEFINFO: Was sind aus Ihrer Sicht die drei Top-Ereignisse bezogen auf die Stadtpolitik?

Martin Hajart: Nur drei -Nennungen? Wir haben eine Fülle an Projekten, die unter die Kategorie „Top--Ereignis 2024“ fallen. Aber ein Highlight im -heurigen Jahr war sicher die Eröffnung der Donautalbrücke. Schon in den ersten Wochen ist eine spürbare -Entlastung zu erkennen. Der Verkehr auf der bisher stark belasteten Nibelungenbrücke ist nach Auswertung der ersten vollen Betriebswoche von vorher bis zu 38.000  Fahrzeugen täglich auf nun über 31.000  Fahrzeuge pro Tag zurückgegangen. Das bestätigt die Prognosen der Stadt, die eine Entlastung für die Hauptverkehrsachse Nibelungenbrücke vorausgesagt hat und die Richtigkeit unserer Planungen für die Aufwertung des Radverkehrs ab dem kommenden Frühjahr. Zum Zweiten freut mich der Gemeinderatsbeschluss für eine innovative Geh- und Radwegrampe von der Nibelungenbrücke hinab zum Lentos – Baustart: 2026. Und drittens ist es unserem Einsatz zu verdanken, dass in Ebelsberg auf dem Areal der ehemaligen Kaserne ein Primärversorgungszentrum errichtet wird.

Sie positionieren sich als „Meister Proper der Stadtpolitik“. Sollten Sie Bürgermeister werden: Was wären Ihre ersten drei Amtshandlungen, um die Stadt sauberer zu machen?

Hajart: Es braucht ein System, das weniger anfällig für Missbrauch ist. Ich werde mich daher als Bürgermeister weiter für eine klare Trennung zwischen Politik und den Kontrollorganen – sprich Aufsichtsräten der ausgelagerten Gesellschaften – einsetzen. Ich selber habe diesen Schritt schon vollzogen, aber das braucht es von allen Stadtsenatsmitgliedern. Die Rahmenbedingungen -müssen entsprechend angepasst werden. Außerdem will ich als Bürgermeister die -Themen „Verkehr“ und „Integration“ zur Chefsache erklären. Hier braucht es mehr Schub für den öffentlichen Verkehr. Mir geht es insgesamt um ein Verkehrssystem, das kindgerecht ist. Ein Verkehrssystem, das Menschen nicht krank macht, sondern zur Gesundheit aller beiträgt. Im Bereich der Integration ist mein Ansatz „Fördern und Fordern“. Ich bin daher klar für eine Integrationspflicht nach belgischem Vorbild mit entsprechenden Sanktionsmöglichkeiten. Und vor allem braucht es eine gesteuerte und geregelte Zuwanderung für Linz – konkret: maximal 500 Personen mehr pro Jahr.

Was sind die stärksten Assets der Stadt bzw. welche könnte man noch ausbauen?

Hajart: Linz ist eine liebens- und lebenswerte Stadt. Und Linz ist sehr gut wirtschaftlich aufgestellt, nicht nur mit der Industrie, sondern auch im Digitalisierungsbereich. Die Wirtschaft gerät -aktuell unter Druck. Hier müssen wir als Stadt unterstützen – wie auch durch die anderen Gebietskörperschaften. Bei den Behördenverfahren muss Linz schneller werden. Bagatellsteuern verhindern viel und gehören abgeschafft. Es braucht auch Maßnahmen zur Unterstützung des Handels in der Innenstadt.

Wie könnte aus Ihrer Sicht Linz 2050 aussehen?

Hajart: Ich will Linz zu einem Wohlfühlort für junge Menschen, Familien und Senioren machen – mit einer florierenden Wirtschaft. Ich glaube, dass wir dafür eine gute Balance zwischen Digitalisierung und einer hohen Qualität im analogen Raum schaffen müssen. Linz sollte bis 2050 das KI-Zentrum Europas sein. Wir haben mit dem KI-Pionier Sepp Hochreiter schon heute die besten Voraussetzungen dafür. Es braucht aber auch jedwede Anstrengung für mehr Lebensqualität und Sicherheit.

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