Interview mit hellobello-Gründer Wolfgang Maurer

Wie kommt man auf die Idee, frisch gekochtes, individuell zusammengestelltes Hundefutter auf den Markt zu bringen? 

Wolfgang Maurer: Ich hatte schon immer Hunde, habe mir aber nie Gedanken darüber gemacht, was der Hund frisst. Als Student hatte ich auch kein Bewusstsein für meine eigene Ernährung und habe mich mit Fertiggerichten gesättigt. Der Wandel kam erst so mit meinem 40. Lebensjahr. Ich wohnte in einer kleinen Wohnung in Traunkirchen und das stinkende Nassfutter ging mir auf die Nerven. Ich dachte, das kann nicht gut für meinen Hund sein. Es muss doch etwas Besseres geben? Doch Fehlanzeige. Also begannen wir zuerst bei einem lokalen Fleischer in Gmunden in ganz kleinem Maßstab. Getestet wurde im Freundeskreis. Wir haben damals noch ungefroren verschickt. Da wir 70 Prozent des Umsatzes online machen, haben wir nach einer perfekten Verpackungslösung für gefrorenen Inhalt gesucht. Wir haben in ganz Europa Packerl mit Thermometern durch die Gegend verschickt, bis wir das richtige Material fanden. Doch es fehlte ein Produktionspartner. Metzgereien hatten zwar die Maschinen, aber es braucht andere Prozesse. Hundefutterhersteller kannten frisch gekochtes Futter gar nicht. Unser Auftritt bei 2 Minuten – 2 Millionen war der Gamechanger. Herr Großfurtner Senior, Inhaber eines fleischverarbeitenden Betriebs und Lebensmittelherstellers, hat uns gesehen, und da er selber Hundebesitzer ist, hat er uns kontaktiert. In seinem Betrieb wird unser Futter gekocht und versendet. Auch wenn unser Futter Lebensmittelqualität hat, muss die Produktion streng vom Rest getrennt werden. Mittlerweile haben wir 1.500 Variationen. Das geht nur, weil mein Mitgründer Stefan sehr technikgetrieben ist. Der Konfigurator ist extrem komplex.

Liegt personalisiertes Hundefutter im Trend oder bleibt es ein Nischenmarkt?

Maurer: Ich war vor vier Monaten beim Pet Care Innovation Summit in Berlin. Dort werden Innovationen vorgestellt und Trends diskutiert. Es fiel dabei eine interessante Zahl. In den USA gab es vor acht Jahren die Kategorie Frischfutter noch gar nicht. Mittlerweile stieg der Marktanteil von null auf 16 Prozent. Es geht also ganz klar in diese Richtung. Die Menschen möchten ihren Hunden etwas zurückgeben. Dazu kommt das eigene gestiegene Ernährungsbewusstsein.