Die wichtigsten Skills für die Wirtschaft und wie man sie erreicht

Die Anforderungen, die Menschen im Berufsleben heute erfüllen sollen, sind breit und vielfältig. Schon lange ist es nicht mehr ausreichend, fachlich zu glänzen, wenn man dafür unverzichtbare "Business Skills" wie Teamfähigkeit, Empathie, ganzheitliches Denken und interkulturelles Verständnis vermissen lässt.

Vieles davon lässt sich in der Kindheit spielerisch erlernen, durch die Familie bewusst vorleben und im Rahmen der schulischen Ausbildung gezielt fördern. Gerade und vor allem, wenn Menschen eine Karriere in der Wirtschaft anstreben, kommen sie darum nicht herum. Denn auch das Bild der Führungskraft ist einem starken Wandel unterzogen. Ich-getriebene Persönlichkeiten mit mangelndem Gespür für die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben ausgedient. Hoch im Kurs steht, wer die Gabe hat, die Rahmenbedingungen für Motivation, Engagement und Miteinander in seiner Mannschaft zu fördern.

Grundlagen für die Karriere - und das Leben

So erweisen Eltern ihren Kindern einen Bärendienst für die Zukunft, wenn sie ihnen Fähigkeiten vermitteln, die sie dabei unterstützen, den Herausforderungen des Lebens beherzt gegenüberzutreten und Rückschläge zum Anlass für Kurskorrekturen zu nehmen. Die Wahl der Schule leistet dabei einen wesentlichen Beitrag. Welche Skills für die Wirtschaft zählen und darüber hinaus auch die Grundlage für ein glückliches Leben bilden.

Handlungssicherheit

Ungeplante Rückschläge oder Probleme, die Projekte zu Fall zu bringen drohen: Alltag für alle, die sich den komplexen und vielfältigen Anforderungen im Berufsleben stellen. Den Mut zu entwickeln, Entscheidungen zu treffen und damit auch seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern Mut zu machen, ist daher heute gefragter denn je.

Wie sich Handlungssicherheit bereits spielerisch im Kindesalter erlernen lässt? Durch Selbstvertrauen in die eigene Problemlösungskompetenz. Teamsport-Arten fördern sie ebenso wie persönliches Engagement für Aufgaben, die man in der eigenen Familie oder ehrenamtlich übernimmt.

Zielstrebigkeit

Sieht man sich vielen Möglichkeiten und Ablenkungen gegenüber, ist die Gefahr, seine Ziele aus den Augen zu verlieren, hoch. Die Fokussierung auf eine Sache, ohne dabei das große Ganze aus dem Blick zu verlieren, ist neben der Gabe, sich selbst organisieren zu können, der Garant für berufliche Meilensteine.

Zielstrebigkeit geht mit Durchhaltevermögen und der Fähigkeit, Prioritäten zu setzen, einher. Zu kalkulieren, was man in welchem Zeitrahmen zu leisten imstande ist, setzt eine realistische Selbsteinschätzung voraus. Um alle diese nützlichen Eigenschaften zu trainieren, gewöhnt man sich am besten an, sich immer wieder neue Etappenziele zu stecken, etwa, ein Instrument zu erlernen oder bei einem sportlichen Event seine persönliche Bestzeit zu erreichen.

Kommunikationsfähigkeit

Leicht ist man geneigt zu glauben, dass Kommunikationsfähigkeit vor allem bedeutet, souverän das Wort zu führen. Mindestens ebenso wichtig ist es jedoch, dem Gegenüber aufmerksam zuzuhören. Wer in Gesprächen diese Balance hält, entwickelt auch ein Gespür für Zwischen- und Untertöne, lernt, zwischen Gesagtem und Gemeintem zu unterscheiden und schwellende Spannungen oder Missverständnisse frühzeitig zu erkennen. Gerade für Führungskräfte, die ihr Team zusammenhalten und auf ein gemeinsames Ziel einschwören wollen, eine unerlässliche Gabe.

Wie man Kommunikationsgabe lernt? Durch die Erkenntnis, wie viel Spannendes man erfährt, wenn man nicht nur selbst spricht. Bücher zu lesen und Hörspielen zu lauschen sind dieser Entwicklung sehr förderlich. Nicht zuletzt Chorgesang, Schultheater oder das Musizieren in einer Band, da das Zusammenspiel hier am Ende nur gelingt, wenn buchstäblich jede und jeder gehört wird.

Vernetzung

Die vielfältigen Ansprüche im Beruf sind auch der zunehmenden Diversität der Gesellschaft geschuldet. Menschen unterschiedlicher Generationen mit ihren jeweiligen kulturellen, sozialen und biografischen Hintergründen treffen heute in Teams aufeinander. Wer sich der individuellen Bedürfnisse bewusst ist, kann auch darauf eingehen und umgekehrt auf Verständnis und Wertschätzung vertrauen. Die beste Grundlage für Gemeinschaftssinn und in weiterer Folge erfolgreiche Zielerreichung. Mit den entsprechenden Fertigkeiten und Fähigkeiten im Gepäck hält man sich flexibel genug, um sich mühelos auf andere Menschen einzustellen und sich immer wieder neu zu integrieren. Wem es schwerfällt, seelisch barrierefrei auf andere zuzugehen, weil er gemobbt wurde oder in Folge von tiefsitzenden Kränkungen den Vergleich mit anderen scheut, kann im Zuge einer Gesprächstherapie seine emotionalen Wunden heilen.

Um dieser Entwicklung vorzubeugen, sind Freundschaften mit Langzeitpotenzial wichtig. Teil eines Netzwerks zu sein, über das man mit unterschiedlichen Menschen auf Augenhöhe zu kommunizieren lernt und Erfahrungen teilt, helfen dabei, menschliche Enttäuschungen leichter zu verarbeiten und sich davon nicht in seiner persönlichen Entwicklung bremsen zu lassen.

Wie man sich ein Netzwerk aufbaut? Am besten bereits in der Kindheit, wobei es entscheidend ist, die wahre Bedeutung dahinter zu verstehen. Netzwerken heißt nämlich nicht, sich nur bei Bedarf nutznießerisch dieses oder jenes Kontakts zu bedienen, ohne etwas zurückzugeben, sondern auch umgekehrt mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, wenn sich die Chance ergibt. Schulen, die den Netzwerk-Gedanken fördern, schaffen dazu eine wichtige Grundlage für das ganze restliche Leben, ebenso Vereine oder ehrenamtliche Organisationen. Wer sein Netzwerk lieber auf eigene Faust spinnt, schafft beispielsweise mit privat organisierten Kamingesprächen ein Plenum für regelmäßige Treffen unter Gleichgesinnten.

Ganzheitliches Denken

Der letzte Mensch, der noch über das gesamte Wissen seiner Zeit verfügte, soll der deutsche Philosoph, Mathematiker, Jurist und Historiker Gottfried Wilhelm Leibniz gewesen sein. Die Komplexität und der hohe Detailgrad der Technik und Wissenschaften lässt das heute nicht mehr zu. Muss es auch nicht. Umso wichtiger ist es dafür, ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie alles miteinander zusammenhängt, um die Brisanz des Schmetterlingseffekts zu erkennen. Scheinbar unbedeutende Ereignisse mit großen Auswirkungen für alle Beteiligten. Auf die Arbeitswelt bezogen heißt das: Wie arbeiten die einzelnen Abteilungen? Wie sind sie jeweils miteinander vernetzt? Was muss der einzelne von wem bekommen oder erfahren, um seine Arbeit bestmöglich erledigen zu können?

Wer nach Antworten auf diese Fragen sucht, findet die Lösung rasch in flachen Hierarchien. Denn Letztere anerkennen die Bedeutung jedes einzelnen und seines Beitrags zum Erhalt des großen Ganzen. Eindrucksvoll zeigt uns das auch der Kreislauf der Natur vor. Achtsamkeit ist der erste Schritt, um seinen Blick dafür zu schulen. Je nach Vorliebe trainiert man sie beim Yoga, Meditieren, Wandern oder Spazierengehen.

Fremdsprachen

Mit jeder Fremdsprache mehr, die man beherrscht, erhöht sich die Chance, neue Freundschaften zu knüpfen und sein Netzwerk zu erweitern. Man lernt außerdem, dass es neben dem eigenen noch viele weitere Standpunkte und Sichtweisen gibt. Das wiederum erhöht den respektvollen Umgang mit anderen Kulturen, aber auch die Problemlösungskompetenz, entdeckt man durch den internationalen Austausch bislang ungeahnte Alternativen.

Schulen, die Austauschprogramme anbieten und damit auch die Möglichkeit, seine Sprachkenntnisse zu vertiefen, sind für Familien, die diese Fähigkeiten bei ihren Kindern fördern wollen, daher erste Wahl.

Lernbereitschaft

Im Rahmen von Praktika die Arbeitswelt und ihre Ansprüche kennenzulernen, ist für Jugendliche nicht nur ein guter Weg, um sich über ihre Talente und Interessen klar zu werden, sondern auch für sich herauszufinden, welche Fähigkeiten man für die Erreichung seiner beruflichen Ziele noch erlernen oder vertiefen sollte. Je früher man erkennt, dass man nie ausgelernt hat, sondern mit jeder neuen Aufgabe auch als Persönlichkeit reift, desto geringer die Angst, beruflich zu scheitern.

Wege des Erfolgs

Vernetzt zu denken, Probleme und Aufgaben selbstständig zu lösen sowie seinem Umfeld respektvoll auf Augenhöhe zu begegnen – mit diesen Gaben hat man gute Chancen, im Beruf Ruhm und Ehre zu ernten und weit über die Arbeitswelt hinaus die Sympathien seiner Mitmenschen zu gewinnen. Es lohnt sich daher, den Grundstein dafür bereits in der Kindheit zu legen. Spätestens, wenn man eine Führungsposition in der Wirtschaft erlangt, wird noch einmal deutlich, von welchem nachhaltigen Wert die genannten Fertigkeiten und Fähigkeiten sind.