Bestseller made in Austria: Ösis lesen Ösis
2023 ist das Literaturjahr in Österreich. Zahlreiche heimische Autor*innen haben bereits ihre neuen Werke veröffentlicht. Auf der Leipziger Buchmesse von 27. bis 30. April 2023 ist Österreich Gastland. Nicht nur die Frühjahrsnovitäten rücken dann in den Blickwinkel der Öffentlichkeit, sondern auch die Autor*innen, Verlage und Buchhändler*innen.
Lesen in den Alltag bringen
"Wir bei Thalia verstehen uns als Botschafter geistiger Nahrung, Geschichtenentdecker und Themenmacher. Unser Herz schlägt für die Buchliebe und wir wünschen uns einen aktiven Austausch zwischen Autor*innen, Verlagsvertreter*innen, Buchhändler*innen und den Medien – alle vereint, um das Lesen wieder stärker in den Alltag der Menschen zu bringen“, so Andrea Heumann, Thalia-Geschäftsführerin.
Auf die Frage, ob der Buchhandel es schaffen kann, vor allem mit österreichischen Büchern, das Lesen wieder in den Alltag der Menschen zu bringen, war der Tenor bei allen Gesprächspartner*innen: Ja, auf jeden Fall.
Zum Gespräch hatten sich eingefunden: die Autor*innen Ursula Poznanski und Bernhard Aichner, die österreichischen Verlagsleiter*innen Birgit Francan (Carl Ueberreuter Verlag) und Matthias Opis (Styria Buchverlage) sowie Buchhändlerin Michaela Bokon, Filialleiterin bei Thalia Wien Mitte.
Birgit Francan, Verlagsleiterin des Carl Ueberreuter Verlags, meinte: „Es gilt, unsere Gesellschaft wieder neugieriger zu machen auf gute Bücher, österreichische Themen und ausgezeichnete österreichische Autor*innen. Wir alle müssen deshalb noch mehr Aufmerksamkeit fürs Buch schaffen, um es wieder sichtbarer und populärer zu machen."
Ösis lesen gerne Ösis
„Der Blick auf die österreichischen Bestsellerlisten zeigt, dass heimische Autor*innen sehr gefragt sind. Wir überholen hierzulande sehr erfolgreiche deutsche Bestsellerautoren mit links. Denn: Ösis lesen gerne Ösis – Das ist wie bei den Schifahrern: Wenn einer von uns gewinnt und erfolgreich ist, freut man sich mit“ meinte der Tiroler Autor Bernhard Aichner.
Vorbild Skandinavien-Krimis
Das nur an der österreichischen Literatur festzumachen, findet Ursula Poznanski etwas gewagt: „Mein Eindruck ist, dass österreichische Literatur sich erfreulicherweise immer mehr Platz am deutschsprachigen Markt schafft. Um einen so starken Trend zu kreieren, wie ihn vor etwa 20 Jahren die Skandinavier in der Krimiszene ausgelöst haben, müssen wir uns noch ein wenig ins Zeug legen“, so die erfolgreiche Bestsellerautorin.
Mehr als "nur" Bestseller
Matthias Opis geht einen Schritt weiter: „Bücher sind mehr als nur Bestseller und Literatur. Die Vielfalt des österreichischen Buchmarkts ist das größere Asset als die Top zehn der Bestsellerlisten. Es ist ein Mix aus Backlist als Fundament, Novitäten und Bestseller, die den Erfolg ausmacht“, so der Geschäftsführer und Verlagsleiter von Styria Buchverlage.
Jahresbestseller 2022
Ein Blick auf das Jahr 2022 zeigt, wie stark ‚Made in Austria‘-Bücher bei den Österreicher*innen gefragt sind und sich einer hohen Nachfrage erfreuen: Den ersten Platz der Jahres-Buchcharts 2022 in der Sparte Belletristik belegte der Roman “Eierkratz-Komplott” von Thomas Stipsits, auf Platz 1 beim Segment Sachbuch 2022 liegt Christian Wehrschütz mit “Mein Journalistenleben zwischen Darth Vader und Jungfrau Maria”.
Platz 2 der meistverkauften Ratgeber/Hardcover im Jahr 2022 hat Christina Bauer mit “Das große Brotbackbuch” inne. Gemeinsamer Nenner: Die Autor*innen sind alle Österreicher*innen.
Auch bei Thalia tut man vieles, um die heimische Literaturszene sehr gut ins Bild zu rücken: „Wir haben großzügige Präsentationen, pflegen die Backlist und platzieren österreichische Literatur als Alleinstellungsmerkmal auffällig in unserer Belletristik-Abteilung“, so Michaela Bokon von Thalia.
„Oberste Prämisse ist eine Hands-on-Mentalität mit den Verlagen, damit vielversprechende Titel gleich von Beginn an beim Kunden eine große Relevanz erfahren“, so Andrea Heumann, Thalia-Geschäftsführerin.
Monats-Charts März 2023
Die aktuellen Monats-Bestseller in Österreich im März 2023 sind mit Ausnahme von Jojo Moyes alle österreichische Autor*innen: Marc Elsberg führt „Celsius“ (Platz 1), Herbert Dutzler „Letzter Tropfen“ (Platz 2), Jojo Moyes mit „Mein Leben in deinem“ (Platz 3), Daniel Glattauer mit „Die spürst du nicht“ (Platz 4) und Ursula Poznanski mit „Böses Licht“ (Platz 5).