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Louis Schaub und David Vukovic im Zweikampf
Rapid hat um den Einzug ins Viertelfinale gekämpft.
Rapid hat um den Einzug ins Viertelfinale gekämpft.
MAX SLOVENCIK / APA / picturedesk.com

In Verlängerung: Rapid ringt Banja Luka nieder

13.03.2025 um 18:44, Marcel Toifl
3 min read
Am Donnerstag hat das Achtelfinale in der Conference League zwischen Rapid Wien und Borac Banja Luka stattgefunden. Der Rekordmeister setzt sich mit 2:1 durch.

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Das Duell zwischen Rapid Wien und dem bosnischen Spitzenklub Borac Banja Luka hat einen Sieger hervorgebracht. Erstmal ins Viertelfinale der UEFA Conference League wird der Rekordmeister einziehen, nach dem das Hinspiel mit 1:1 ausgegangen war. Bei strömendem Regen und auch Hagelschauer ringt man vor insgesamt 23.000 Anhängern die Gäste nieder. Die Tore erzielten Dion Beljo und Louis Schaub. Rapid geht nach insgesamt 120 Minuten mit einem hochverdienten 2:1 als Sieger vom Platz.

Choreographie der Rapid-Fans
Die Fans des SK Rapid beeindruckten mit ihrer Choreographie.

Erfolgreiche Europacupsaison

In der laufenden Saison haben die Hütteldorfer keines der bisherigen sechs Europacup-Heimspiele verloren. Es gab vier Siege und zwei Remis (2:2 gegen Braga, 1:1 gegen Shamrock Rovers). Insgesamt haben die Grün-Weißen von 13 Europacupspielen in der laufenden Saison nur zwei verloren (1:2 in Braga, 1:3 in Nikosia). Das Heimspiel gegen den FK Borac ist für SK Rapid bereits das 14. Europacupspiel in dieser Saison. 

Dürftiger Frühjaresauftakt

In der heimischen Liga läuft es hingegen gar nicht rund für den Rekordmeister. Von den letzten fünf Ligaspielen gingen vier verloren. Zuletzt verlor man in Hartberg mit 1:2, Fanausschreitungen inklusive. Damit liegt der österreichische Rekordmeister in der Formtabelle auf dem vorletzten Platz, nur der WSG Tirol ist schlechter platziert. Das Verpassen des Meister-Playoffs droht.

Furioser Start

Rapid eröffnete diese entscheidende Begegnung mit einem gefährlichen Schuss von Augsburg-Leihgabe Dion Beljo. Nach 30 Sekunden wäre der Rekordmeister fast in Führung gegangen. Doch Beljo setzte den Versuch zu zentral an, Torhüter Manojlovic parierte die Kugel, der Nachschuss von Eigengewächs Wurmbrand traf die Latte. In den ersten 20 Minuten lief das Spiel bloß in eine Richtung, nämlich auf das Tor der Gäste.

Strömender Regen

Nach etwa 16 Minuten setzte strömender Regen im Allianz Stadion ein, und Köln-Rückkehrer Louis Schaub hatte das 1:0 auf dem Fuß. Doch auch sein Versuch wurde vom bis dahin stark aufspielenden Torwart der Gäste aufgehalten. Erstmals richtig laut wurde es in Minute 18. Stürmer Isak Jansson wurde von einem der Bosnier im Strafraum zu Fall gebracht, doch die Pfeife des niederländischen Schiedsrichters blieb stumm. 

Grün-Weiße Dominanz

In der 32. Minute herrschte abermals akute Gefahr vor dem Tor der Gäste. Nach einem starken Dribbling stand der ungarische Nationalspieler Bendeguz Bolla vor dem Tor der Bosnier, abermals konnte Manojlovic parieren, spätestens jetzt lag der Führungstreffer in der kalten Wiener Abendluft, die Grün-Weißen zwängten Banja Luka in ihre Hälfte.

Gleich vier Minuten später leistete sich die Abwehr der Gäste einen beinahe folgenschweren Fehler. Abstimmungsprobleme zwischen Tormann und Abwehr führten dazu, dass Beljo den Ball kurz vor dem 16er in die Füße bekam, der darauffolgende Schuss wurde zu einem Eckball abgewehrt werden. Jansson schoss nach dem Eckball abermals an die Latte. Mit einem 0:0 ging es in die Kabinen.

Gleiches Bild

Weiterhin strömender Regen, weiterhin Rapid am Drücker. Die zweite Hälfte begann so wie die erste geendet war. Wieder verhinderte das Aluminium Rapids längst überfällige Führung, abermals konnte nur die Stange den Treffer in der 48. Minute stoppen. 14 Minuten später sorgte ein Sprint von Wurmbrand beinahe für das Tor, erneut fand man im bis dato bärenstarken Torhüter der Bosnier den Meister.

Spektakuläre Wende

Eine kleine Unachtsamkeit der Hütteldorfer Abwehr führte zum Unvorstellbaren. Die bislang offensiv nicht vorhandenen Bosnier trafen mit ihrem ersten Schuss auf das Tor zum 0:1. Mittelfeldakteur Sandi Originec setzte einen Halbvolley vor das Tor, der Ball sprang unglücklich über den chancenlosen Niklas Hedl. Doch drei Minuten später bebte Wien Hütteldorf. Dion Beljo setzte einen Schuss halbrechts vorbei am bislang so stark agierenden Manojlovic. Die Ausgangslage versprach Drama, und die Anhänger wurden nicht enttäuscht. 

Rapid-Viertelstunde

Die letzten 15 Minuten, die sogenannte „Rapid-Viertelstunde” war fußballerisch mager, jedoch gewann das Duell an Körperlichkeit. Die Gäste aus Banja Luka waren bemüht, sich in eine allfällige Verlängerung zu retten. Zahlreiche verzögernde Szenen waren die Folge. Moritz Oswald ließ die Abwehr der Bosnier noch einmal zittern, doch auch sein Versuch scheiterte. Mit einem Unentschieden ging es in die Extrazeit.

Schaub der Erlöser

Zu Anfang der zusätzlichen 15 Minuten die Erlösung der drückenden Rapidler. Louis Schaub zog ab. Mit einem scharfen Strahl traf er unhaltbar ins linke Eck. Der Jubel war jetzt haltlos, das erste Europacup-Viertelfinale seit fast 30 Jahren zum Greifen nahe.

In der nächsten Runde trifft man nun auf den schwedischen Vertreter Djurgarden, die ihre zypriotischen Konkurrenten Paphos FC souverän mit 3:0 schlagen konnten.

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