Impfen: Neue Termine, Betrug abgestellt
Nach vielen Anlaufschwierigkeiten rollt die Impfwelle, heute wurden weitere 223.000 Termine seitens der Stadt zugesichert. Bis dato haben sich knapp 1,1 Millionen Wiener per Telefon oder online angemeldet. Darunter auch zuletzt einige wenige Schafe, die an der größten Impfstraße im Austria Center eine kleine Logistiklücke ausnutzen wollten, um sich den neuen Freiheiten versprechenden Eintrag im Impf-Pass zu erschleichen – vor der schützenden Spritze aber das Weite suchen wollten.
Die schwarzen Schafe sind entdeckt. Mit einem Stempel am Impfpickerl soll weiterer Missbrauch verhindert werden. Wichtig: Alle bis dato geklebten Impfbestätigungen von echten Geimpften behalten auch ohne ACV-Beglaubigung ihre Gültigkeit.
Es herrscht reger Betrieb in Austria Center: Anmeldung, Registrierung mit Impf-Bestätigung, Arztgespräch. Alles läuft wie am Schnürchen. Wer schon dort war, weiß: Jetzt geht es in die eine der vielen Boxen zum Stich.
Schwarze Schafe
Vermeintliche Impfkandidaten haben das gut organisierte Prozedere bis zu diesem Punkt auch ordentlich durchlaufen, vor der letzten Station aber die Fliege machen wollen. Diplomierten Pflegerinnen und Ordnungspersonal sind rund 15 Personen aufgefallen, die ohne Spritze das Gebäude am schnellsten Weg verlassen wollten, wie Stefanie Kurzweil, Sprecherin des Wiener Samariterbundes auf weekend.at-Anfrage mitteilt. Die Dunkelziffer der bis dahin durchgerutschten Impf-Lügner: Nicht mehr zu eruieren!
Stempel plus Ausgangskontrollen
„Jene, die ertappt wurden, ließen sich nach einem kurzen Gespräch mit der Impfstraßenleitung dann doch impfen“, so Kurzweil weiter. Um weitere potenzielle Nachahmungstäter abzuschrecken wird nun jedem Impfling, der einen Termin im Austria Center wahrnimmt, nach der verabreichten Spritze direkt in der Impfkoje das Pickerl im Pass abgestempelt. „Zusätzlich wurden Ausgangskontrollen eingeführt, die die Gültigkeit der soeben erfolgten Impfung genauestens kontrollieren“, sagt die Sprecherin der Hilfsorganisation.
Pickerl im Pass, Pflaster am Arm
Die Betrugsmasche scheint auch nur in der XXL-Impfstraße in der Donaustadt möglich gewesen zu sein. In kleineren Zentren wie am Meidlinger Schöpfwerk werden Arztgespräch und Impfung in einem Schritt erledigt. Wer hier reingeht, kommt auch nur mit Pickerl am Paß und Pflaster am Arm wieder raus.