Massenschlägerei im Ring: Boxkampf in Wien eskaliert
In der Wiener Steffl-Arena ist es gestern Abend beim Kampf um den Europameistertitel im Halbschwergewicht zum Showdown zwischen Mansur Elsaev und Carlos Lamela gekommen. Zwölf Runden lang boxten die beiden gegeneinander, wobei der Wiener Elsaev (gebürtiger Tschetschene) eigentlich als Favorit galt. In der letzten Runden musste er sich aber dem Spanier Lamela (gebürtiger Kubaner) geschlagen geben. Was dann folgte, sieht man sonst nur in Hollywood-Blockbustern: Mitten im Ring fliegen die Fäuste, es kommt zu einer Massenschlägerei.
Trainer flippt aus
Nach dem Kampf jubelt Lamela und reißt die Hände in die Höhe, während sein Gegner blutend und verletzt am Boden liegt. Im Boxsport eigentlich eine verpönte Geste. Das soll auch der Grund für den Ausraster von Elsaevs Trainer Isaak Kosashvili gewesen sein, der auf den Sieger zuläuft und ihm ins Gesicht schlägt. Innerhalb weniger Sekunden stürmen mehrere Zuschauer den Ring und liefern sich eine minutenlange Schlägerei.
Polizei braucht Verstärkung
Um die Situation unter Kontrolle zu bringen, mussten die vor Ort anwesenden Polizisten Verstärkung anfordern. Erst durch das Einschreiten zahlreicher Einsatzkräfte konnte die Rauferei beendet werden, wobei glücklicherweise niemand ernsthaft verletzt wurde. Der 40-jährige Trainer wird wegen des Verdachts der versuchten Körperverletzung angezeigt, teilte die Polizei mit. "Ich möchte mich bei allen Boxsportfans, besonders bei den Jugendlichen, entschuldigen. Das ist nicht das, was wir vermitteln wollen, es entspricht auch nicht den Werten des Boxsports und unserer Gemeinschaft", entschuldigt sich Kosashvili in einem Interview mit der Krone.
Dopingverdacht: Ampulle gefunden
Wie sich später herausgestellt hat, soll bei dem Fight nicht nur mit fairen Mitteln gekämpft worden sein. Nach Informationen der Krone wurde in der Garderobe von Carlos Lamela eine verdächtige Ampulle gefunden. Der Sieger müsse sich nun einer Dopingkontrolle unterziehen, mit einem Ergebnis sei aber erst in einigen Wochen zu rechnen.
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