Direkt zum Inhalt
Jugendliche an einer Startlinie
Jugendliche: Startklar für die Arbeitswelt.
Jugendliche: Startklar für die Arbeitswelt.
iStock.com/vadimguzhva

Berufswelt: Das wünschen sich Jugendliche

30.06.2021 um 12:25, Rudolf Grüner
min read
Studie zur Arbeitswelt: Berufseinsteiger und ihre Erwartungen.

Arbeiten, wie, wann und wo ich will: Bei den Jungen steht Flexibilität in Sachen Job ganz hoch im Kurs. Zu diesem Schluss kommt die aktuelle Studie „Zukunft der Arbeitswelt“, die im Auftrag der Leitbetriebe Austria und der Initiative „zukunft.lehre.österreich“ erstellt wurde.

Kein Bock auf den Achtstundentag

Der durchgehende Achtstundentag ist ein Auslaufmodell: Nicht einmal mehr die Hälfte der Befragten (42,5 Prozent) will von 9 Uhr bis 17 Uhr im Büro durcharbeiten. 85 Prozent favorisieren flexiblere Modelle, 79 Prozent fordern auch in Sachen Arbeitsort freiere Wahlmöglichkeiten.

Stimmen die Bedingungen, schlägt sich das laut Studie auf die Arbeitsmoral durch: 80 Prozent sind grundsätzlich bereit, sich laufend weiterzubilden. Knapp zwei Drittel will dabei auch die Cheeftage beindrucken und extra anpacken — auch mal außerhalb der offiziellen Arbeitszeiten.

Leitbetriebe Austria-Chefin Monica Rintersbacher sieht nun die Unternehmen gefordert, um die nächste Generation motivierter und leistungsbereiter Mitarbeiter ins Boot zu bekommen. Freiheiten und Gestaltungsspielraum fordert auch Studien-Initiator Andreas Gnesda. Nur so werden Kreativität und Kompetenz der Digital Natives auch gewinnbringen einfließen können.

Gruppenbild zur Präsentation der Studie "Zukunft der Arbeitswelt"
 Andreas Gnesda, Monica Rintersbacher, Mario Derntl.

Lehre hat Image- und Lohnproblem

Die Studie hat auch dem Image der Lehre auf den Zahn gefüllt. Die Zahlen liefern ein ambivalentes Bild. So attestieren 60 Prozent der Befragten den Lehrberufen ein hohes Ansehen, die Matura schneidet hier mit vergleichsweisen 58 Prozent bescheidener ab. „Die junge Generation weiß, dass die Lehre eine wertvolle Berufsausbildung ist“, folgert Mario Dernt, Geschäftsführer der Lehrlingsinitiative. Ganz anders wird indes der gesellschaftliche Stellenwert in der Gesellschaft beurteilt: Nur 37 Prozent glauben, dass die Lehre ein starkes Image genießt. Über 60 Prozent sehen hier die Matura im Vorteil.

Für viele spielt hier die Frage der Entlohnung eine entscheidende Rolle. Rund jeder fünfte Befragte meint, das höhere Gehälter auch imagefördernd wirken würden. Auch wurden unter den Befragten Forderungen laut, das Model „Lehre mit Matura“ weiter zu forcieren, um weitere Lehrabschlüsse akademisch aufzuwerten. Gleichzeitig wünschen sich aber auch 44 Prozent der Befragten, dass beim Fahnden nach den richtigen Talenten mehr Wert auf Begabung als auf reine Zeugnisnoten gelegt werden.