Startschuss: Handel.Lokal.Digital
Um die Online-Fitness der Händler zu stärken, braucht es ein entsprechendes Angebot. Dieses sollte auf den persönlichen digitalen Reifegrad und die typische Struktur von Klein- bzw. Einzelunternehmern abgestimmt werden. Fast 50 Prozent der KMU schätzen sich selbst als „Digitalen Neuling“ ein. „Die niederschwelligen, modularen Angebote müssen auf diese Zielgruppe ausgerichtet sein. Entsprechend wurde bei der Entwicklung des Angebots auf einfache Verständlichkeit und vor allem auf die Praxis- und Umsetzungsorientierung geachtet“, betont Spartenobfrau Carina Pollhammer und sagt weiter: „Die Teilnehmer sollen aus jedem Modul einen direkten und individuellen Nutzen für das eigene Unternehmen mitnehmen können.“
Regionale Partner
Die Umsetzung findet in enger Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsgemeinschaften und Stadtmarketings statt und war ursprünglich direkt in den Regionen geplant. „Derzeit ist das Corona-bedingt nicht möglich – daher finden die ersten Kurse im WIFI Dornbirn und Bludenz statt“, informiert Carina Pollhammer und führt aus: „Hier können wir sicheres Lernen garantieren. In einer zweiten Runde im Herbst ist aber das Ziel, Kurse direkt in den Regionen zu ermöglichen.“
Praxis- und Umsetzung
Damit der Wissensaufbau in der digitalen Welt bestmöglich und auf verschiedenen Ebenen erfolgen kann, wurden sieben Module mit Schwerpunkten wie beispielsweise Digitale Sichtbarkeit, Informations-Sicherheit, Community, Marktplätze und Plattformen sowie Innovative Geschäftsmodelle eingerichtet.
Regionale Wertschöpfung
Mit „Handel.Lokal.Digital“ schaffen wir eine optimale Kombination der Vorteile des stationären Einkaufserlebnisses mit denen des digitalen Handels. Diese Verbindung scheint uns die ideale Strategie, um die Potenziale des Handels voll auszunutzen“, ist WISTO-Geschäftsführer Jimmy Heinzl überzeugt. „Vorarlberg hat hier einen besonderen Weg gewählt: Durch die Einbeziehung aller wesentlicher Akteure im Land haben wir es geschafft, genau den richtigen Mix an Maßnahmen - vom kombinierten Beratungs- und Schulungssystem bis hin zur
Förderung - zu setzen, um Unternehmen niederschwellig den Einstieg in eine digitalere Handelswelt zu ermöglichen.“
Beratung und Förderung
Zusätzlich zu diesen sieben Modulen wurde auch ein umfangreiches Beratungskonzept entwickelt, das im Vorfeld oder parallel in Anspruch genommen werden kann, denn Digitale Transformation braucht Begleitung. Mit diesem Angebot wird die Unterstützung sichergestellt und durch eine Förderung von Land und Wirtschaftskammer attraktiv gestaltet. Als erster Schritt empfiehlt sich eine Erstanalyse und die Erstellung einer individuellen Digitalisierungs-Strategie, die mit dem UBIT-Beratungsscheck der WKV gefördert werden kann. Spezialisierte Berater/-innen mit Erfahrung in der Digitalisierung der Handelsbranche unterstützen bei ersten Schritten hin zu einem „digitaleren“ Unternehmen. Alternativ kann auch eine bestehende Beratungsbeziehung genutzt werden. In einem zweiten Schritt geht es um die Umsetzung der Digitalisierungsprojekte, hierfür kann die e-Commerce-Förderung des Landes Vorarlberg beantragt werden.