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Prostatakrebs Früherkennung

10.11.2024 um 09:43, Weekend Magazin Vorarlberg
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Der Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung beim Mann. In Vorarlberg erkranken jährlich daran zwischen 200 und 300 Männer. 

In der Regel wächst Prostatakrebs langsam und führt im frühen Stadium bei vielen Betroffenen nicht zum Tod. Wenn der Tumor jedoch gestreut hat, ist er nicht mehr heilbar. Im Rahmen der Früherkennung klärt der:die Arzt:Ärztin über Risiko und Nutzen dieser Untersuchung auf, auch um eine Überbehandlung zu vermeiden. Männer ab 45 Jahren können einmal jährlich eine Früherkennung beanspruchen. Ziel dabei ist es, lokal begrenzte und aggressive Tumoren zu entdecken. Die Untersuchung umfasst ein ausführliches Gespräch, in dem nach Beschwerden gefragt wird. Auch eine familiäre Vorbelastung wird dabei abgefragt, denn Männer mit einem an Prostatakrebs erkrankten Vater oder Bruder haben selbst auch ein höheres Risiko zu erkranken. 

    Priv. Doz. Dr. Stefan Aufderklamm, Primar der Abteilung für Urologie, LKH Bregenz
    Priv. Doz. Dr. Stefan Aufderklamm, Primar der Abteilung für Urologie, LKH Bregenz

    Tastuntersuchung 
    und PSA-Test

    Das Früherkennungsprogramm beinhaltet eine Untersuchung der Prostata. Dabei tastet der Arzt die Prostata vom Enddarm aus ab. Zusätzlich ist eine Blutentnahme für den PSA-Test empfohlen. Durch beide Untersuchungen lässt sich das Krebsrisiko bereits in frühen Stadien abschätzen. Je höher der Wert, umso wahrscheinlicher ist auch, dass ein Tumor vorhanden ist. Sehr hohe Werte weisen auf eine fortgeschrittene Erkrankung und das Vorhandensein von Metastasen hin. Es können aber auch Harnweg- oder Prostataentzündungen, gutartige Veränderungen sowie Druck auf die Prostata (z.B. durch Sport) den Wert beeinflussen, weshalb der:die Arzt:Ärztin dies berücksichtigt.

    Und bei einer
    auffälligen Untersuchung?

    Ergibt die Tastuntersuchung ein krebsverdächtiges Ergebnis oder ist bei regelmäßigen PSA-Tests ein auffälliger Anstieg oder Wert zu beobachten soll eine weitere Abklärung erfolgen. Häufig beinhaltet dies eine Magnetresonanztomografie (MRT) der Prostata sowie eine gezielte Gewebeprobe (Biopsie).

    Facts

    PSA-Test bei Männern ab dem 45. Lebensjahr und einer Lebenserwartung von mindestens 10 Jahren

    • PSA < 1 ng/ml: Intervall alle 4 Jahre
    • PSA 1-2 ng/ml: Intervall alle 2 Jahre
    • PSA > 2 ng/ml: Intervall jedes Jahr
    • PSA ≥ 4 ng/ml, PSA-Anstieg oder auffällige Tastuntersuchung: Biopsie der Prostata

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