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Frisch verheiratetes Paar
Halfpoint/ iStock.com

Hochzeits-Crasher

03.09.2020 um 10:04, Natalie Hagleitner
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Corona hat die Hochzeitsindustrie überwältigt. Viele, die im Frühjahr oder Sommer heiraten wollten, setzen auf den Herbst. Hier gilt es nun gemeinsam Lösungen für den Ansturm auf die kommenden Termine zu finden.

Viele Paare, die ihre Hochzeit im vergangenen Frühjahr oder Sommer geplant hatten, wurden durch Corona dazu gezwungen die Feier kurzfristig abzusagen. Das sorgte nicht nur für große Frustration bei den Paaren. Auch die gesamte Hochzeitsindustrie wurde in den letzten paar Monaten stark in Mitleidenschaft gezogen. Denn die meisten Paare setzen nun auf den Herbst oder nächstes Jahr, was zu einem immensen Terminstau bei Fotografen, Friseuren und Musikern führt. In der Tiroler Wirtschaftskammer, versucht man derzeit Kompromisse zu finden.

 

Planänderung

Die meisten  der verschobenen Hochzeiten sollen  wie üblich am Wochenende stattfinden. Patrick Rauter, Tiroler Fachgruppengeschäftsführer der Fotografen,  Friseure, Film- und Musikwirtschaft zeigt Verständnis: „Dass die Termine hauptsächlich auf Samstage und Sonntage gelegt wurden, verstehen wir natürlich. Man möchte alle Familienmitglieder dabei haben und diese müssen oft weit anreisen.“ Aber der Ansturm auf die Wochenenden stellt im Moment ein großes Problem für die Branche dar. Theoretisch müssten Fotografen teilweise zwei Hochzeiten pro Tag einplanen, was praktisch nicht umsetzbar sei. Deshalb wird nun an die Paare appeliert. „Wer jetzt schon weiß, dass die Hochzeit auf nächstes Jahr oder den Herbst verschoben wird, könnte die Feier beispielsweise auch an einem Donnerstag planen“, schlägt Rauter vor.  So könnten Überschneidungen einfach verhindert und der Wunschfotograf für die Hochzeitsfeier gefunden werden.

 

Heiraten mit Vorschrift

Die wenigen Hochzeiten, die nach Lockerungen der Corona-Maßnahmen trotzdem stattfanden, waren in der Organisation komplizierter als üblich. Denn hier durfte beispielsweise nur mit Personen aus dem eigenen Haushalt getanzt werden und zu anderen Personen-Gruppen musste ein Abstand von mindestens einem Meter Abstand eingehalten werden. Zusätzlich gab es von vielen Gastronomen zum Schutz der Mitarbeiter verschärfte Auflagen für Veranstaltungen. Derzeit sieht die Situation noch ganz ähnlich aus und auch über die nähere Zukunft kann nur spekuliert werden.

 

Maske mit Eheringen

Romantischer Winter

Aber auch wenn die Lage im Moment ein wenig unsicher ist, sollte man weitere Alternativen in Betracht ziehen, zum Beispiel eine Winterhochzeit im kleinen Kreis. Irene Ascher, Innungsmeisterin der Fotografen betont, wie romantisch die Hochzeit im Schnee sein kann: „Bei Winterhochzeiten können wunderschöne Fotos in der verschneiten Landschaft gemacht werden. Auch ein offener Kamin kann eine tolle Kulisse sein. Eine Feier im Winter hat einfach eine ganz spezielle Qualität.“ Zum Brautkleid wird ein weißer Kunstpelz getragen und statt dem Sekt wird mit Punsch angestoßen – ein magisches Hochzeitserlebnis der etwas anderen Art. 

Brautpaar im Schnee

„Die Atmosphäre bei Winterhochzeiten kann sehr romantisch sein. Verschneite Landschaften als Fotokulisse sind einfach etwas ganz besonderes.” - Irene Ascher, Innungsmeisterin, Berufsfotografen

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