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Das Bergrettungszeichen auf einer Rettungsweste.
Die Bergrettung erreicht man rund um die Uhr unter der Notfallnummer 140.
Die Bergrettung erreicht man rund um die Uhr unter der Notfallnummer 140.
Elmar Gubisch / picturedesk.com

Hilferufe aus der Tiefe: Wanderin stürzt 300 Meter ab

25.09.2024 um 09:09, Simone Reitmeier
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Drama am Großvenediger: Eine Deutsche stürzt beim Wandern hunderte Meter in die Tiefe. Rettungskräfte kämpfen stundenlang, um sie in Sicherheit zu bringen.

Für eine 57-jährige Deutsche hat ein Wandertag am gestrigen Dienstag in einem Albtraum geendet. Gemeinsam mit ihrem Arbeitskollegen war sie auf dem Prägratner Höhenweg zur Sajathütte am Großvenediger unterwegs. Als sie eine halbe Stunde nach ihm noch immer nicht bei der Hütte angekommen war, hat der besorgte Kollege beim Hüttenwirt Alarm geschlagen. Um 18:00 Uhr begann die bange Suche nach der vermissten Frau.

Verzweifeltes Weinen aus der Tiefe

Auch der Begleiter hat sich daraufhin auf die Suche nach der Vermissten gemacht und ist den Steig wieder hinuntergestiegen. Plötzlich hörte er mehrere hundert Meter unterhalb ein verzweifeltes Weinen und entdeckte die schwer verletzte 57-Jährige. Ein Abstieg in das steile, felsdurchsetzte Gelände war ihm jedoch nicht möglich.

Schwierige Bergung in Dunkelheit

Aufgrund der Wetterbedingungen war eine Hubschrauberrettung zunächst nicht möglich, die Bergrettung hat einen Voraustrupp auf den Weg geschickt. Kurz vor 19:00 Uhr konnte die Frau rund 300 Meter unterhalb des Weges gefunden werden. Erst als ein geeigneter Übergabeplatz ausfindig gemacht wurde, konnte der Notarzthubschrauber mithilfe von Nachtsichtgeräten die Frau um 20:00 Uhr sicher übernehmen. Zuvor wurde die Patientin von Bergrettern mit einer Trage mehrere hundert Meter zum Hubschrauber getragen.

Ins Spital geflogen

In der Bergrettungszentrale in Prägraten wurde die Schwerverletzte zunächst von einem Notarzt, einem Bergrettungsarzt und zwei Notfallsanitätern stabilisiert und anschließend ins Spital nach Klagenfurt geflogen.

Im Einsatz standen etwa 30 Bergretter, die Freiwillige Feuerwehr, eine Suchhundestaffel, ein Notarzthubschrauber, eine Polizeistreife und Einsatzkräfte der Alpinpolizei.

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