YOLO: Neue Jugendschutzkampagne gegen Gewalt, Sucht & Co.
Suchtverhalten, Substanzmissbrauch, Gewalt im Netz, aber auch in der Realität sowie sexualisierte Inhalte – Jugendliche sehen sich zurzeit so stark wie noch nie mit diesen Themen konfrontiert. Ein falscher Umgang sowie Nicht-Wissen führen zu fahrlässigen Handlungen mit folgenschwerem Ausgang. Das zeigen die fast täglichen Medienberichte über junge Menschen in Österreich.
Sieben Themenfelder
Es besteht also dringender Handlungsbedarf. Der kommt vonseiten des Landes Steiermark nun in Form der neuen Jugendschutzkampagne "YOLO", also die Abkürzung für "You Only Live Once". Die Kampagne soll Jugendliche gezielt auf die Gefahren aufmerksam machen und junge Menschen dabei unterstützen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Gearbeitet wird mit sieben wichtigen Themenfeldern: Alkoholkonsum, Rauchen, Nikotinbeutel, Drogen, sexualisierte Gewalt, Cyber Grooming (gezielte Manipulation im Internet) und jugendgefährdende Medien.
Kurzvideos zur Aufklärung und Prävention
Gearbeitet wird vorwiegend mit eigens produzierten Kurzvideos, die nicht länger als 15 Sekunden dauern und auf YouTube bzw. Instagram ausgespielt werden. "Wir möchten die Jugendlichen dort abholen, wo sie sind: auf YouTube, Instagram oder anderen digitalen Plattformen. Dabei setzen wir auf neue Formate, mit denen wir in plattformtypischer Aufbereitung schwierige oder aufrüttelnde Inhalte möglichst leicht zugänglich machen wollen", erklärt Jugendlandesrätin Simone Schmiedtbauer. Umgesetzt wurden die Clips mithilfe der Agentur "Glddggrs". Leiter Michael Zimmer zur Kampagne: "Wir arbeiten mit Jugendsprache, Authentizität und sind da, wo die Jugendlichen sind: nämlich in den Feeds der sozialen Medien." TikTok wird vorerst noch nicht bespielt, das soll sich jedoch ändern.
Auf Augenhöhe
Mit "YOLO" möchte das Land Steiermark Jugendlichen auf Augenhöhe begegnen, aber niemals mit dem Finger auf sie zeigen. "Es ist natürlich wichtig, eigene Erfahrungen zu sammeln", betont Schmiedtbauer. Dennoch sollten die Risiken und Gefahren im Hinterkopf bleiben. "Es braucht Prävention in Form vielschichtiger Informations- und Bildungsangebote, die auf die generelle Stärkung von Jugendlichen gerichtet sind und ebenso ihr Umfeld und ihre Bezugspersonen ansprechen. Jugendliche sollen damit eine eigene, bewusste und reflektierte Haltung gegenüber jugendgefährdenden Situationen, Gefahren und Risiken entwickeln und somit ihr Verhalten selbstbestimmt setzen", meint Kerstin Dremel, Leiterin des Referats Jugend des Landes Steiermark.