Pensionserhöhung: Aufruf zum Ungehorsam!

Wie angepasst, lieb, brav und nett unsere Jugend ist, offenbart sich einmal mehr in Corona-Zeiten. Während die Einschränkungen für junge Leute - sowohl was die Ausbildung als auch das Privatleben betrifft – extrem sind, liegt die ältere Generation bequem in der Sozial-Hängematte. Während die junge Generation nicht weiß, wie sie mit Kurzarbeit, Homeschooling und Perspektivenlosigkeit umgehen soll, läuft das Leben der Pensionisten gleich entspannt weiter wie eh und je. Klar, sie haben ja Österreich nach dem Krieg aufgebaut, unser aller Wohlstand geschaffen. Da muss man dann als Junger schon einmal Dankbarkeit zeigen. Was für ein ausgemachter Unsinn, der uns da seit Jahren aufgetischt wird!

Nun steht die gesetzliche Anpassung der Pensionen an. Sie soll für das nächste Jahr 1,5 Prozent betragen. Nicht so schlecht für jemanden, der nicht arbeitet – „viel zu wenig“ plärren naturgemäß die Pensionistenverbände. Spätestens jetzt müsste die arbeitende Generation auf die Barrikaden steigen und den Silberrücken zeigen, dass Solidarität keine Einbahnstraße ist. Schließlich wurde dieses Land vor allem deshalb zugesperrt, weil die Risikogruppe, also Menschen ab 65 Jahren, geschützt werden müssen. Was kam im Gegenzug von den Pensionistenverbänden? Hätte man nicht aus Solidarität, so wie ein Großteil der arbeitenden Menschen, auf 10 Prozent des „Gehalts“ verzichten können? Nein, da kam nichts, gar nichts! Erst jetzt, wo es um eine Erhöhung geht, hört man wieder von Peter Kostelka (SPÖ) und Ingrid Korosec (ÖVP).

Und die Regierung wird einmal mehr in die Knie gehen. Schließlich sind die Pensionisten die größte und homogenste Wählergruppe in diesem Land. Da möchte niemand anstreifen, egal wer gerade in der Regierung sitzt. Wie erbärmlich! Dabei wäre ein Generationenkonflikt längst notwendig. Es muss endlich Schluss sein mit der generösen Almosenverteilung von Oma und Opa an die Enkerl, die sich das Leben nicht ohne Hilfe leisten können. Es muss Schluss damit sein, dass die Pensionisten schamlos ihren Wohlstand auf Kosten der jungen Menschen ausbauen.