Kommentar: Lahmes Rennen um die Hofburg
Mit dem großen Unterschied, dass wir nur einen Teil der startenden Läufer kennen. Im Moment befinden sich nur Bierpartei-Kandidat Marco Pogo und Alexander Van der Bellen nämlich nur zwei Läufer an der Startlinie. Die FPÖ versteckt ihren Kandidaten oder ihre Kandidatin noch in der Umkleidekabine und der unabhängige Gerald Grosz macht zwar fleißig Aufwärmübungen, hat sein Antreten aber bis jetzt nicht bekannt gegeben. Titelverteidiger und Topfavorit Alexander Van der Bellen spielte lange mit dem Gedanken, seine Karriere zu beenden. Dazu kommen einige „Exoten“, die sich erst über mühsame Vorläufe für das Rennen qualifizieren müssen.
Auf weiter Flur
Trotz der vielen Unbekannten zeigen die aktuellen Umfragen ein klares Bild: Tritt Van der Bellen an, wird er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch gewinnen. Je nach Kandidatenlage bewegt er sich bei etwa 65 Prozent. Kein Wunder also, dass ÖVP und SPÖ gar keinen Läufer an den Start schicken. Diese ungünstige Lage ist auch Norbert Hofer nicht entgangen, der bei der letzten Wahl noch Kopf an Kopf mit Van der Bellen lag. Der „Präsident der Herzen“ gab zuletzt bekannt, dass er erst bei der übernächsten Wahl wieder ins Rennen um die Hofburg gehen möchte. Der Einzige im Bunde, der sich, zumindest im Außenauftritt, Siegchancen ausrechnet, ist Gerald Grosz. Ganz nach dem Vorbild von Donald Trump versucht er sich mit markigen Sprüchen („Make Austria Grosz Again“) und Kampfansagen selbst zu dopen. Ob der Plan aufgeht, oder er bei der Dopingkontrolle durchfällt, entscheiden die Wähler im Herbst.