Graz: Forscher entwickeln App für Long-Covid-Patienten
Long-Covid ist ein Begriff, der viele Österreicher in ihrem täglichen Leben begleiten. Etwa 10 Prozent der Personen, die eine Corona-Infektion überstanden haben, leiden auch Monate danach noch an den Auswirkungen. Chronische Müdigkeit, kognitive Defizite und Depressionen sind die gängigsten Symptome. Nun soll es Hilfe für Betroffene geben – und die kommt aus Graz. Die Forscher, die bereits eine App für Alzheimer-Patienten haben, arbeiten nun an einer „Long-Covid“-App. Sie bietet Gedächtnis- und Aktivierungstraining für Zuhause, womit die Symptome langfristig verbessert werden sollen. Das Team, das an dem Projekt namens „Cogni-Reha“ forscht, besteht aus der digitAAL Life GmbH, der MedUni Graz, JOANNEUM RESEARCH und Probando.
Umfrage
Im ersten Schritt der Entwicklung werden Teilnehmer für eine Online-Umfrage gesucht: Betroffene, Angehörige sowie auch jene, die beruflich mit Long-Covid-Patienten zu tun haben, wie beispielsweise Ärzte, Psychologen oder auch Krankenpflegepersonen sind dazu aufgerufen, daran teilzunehmen und ihre Erfahrungen zu teilen. Mitmachen kann man unter Mitmachen kann man unter www.cognireha.at. Die Erkenntnisse sollen zur raschen Entwicklung eines Prototyps beitragen, der bis zum Sommer fertig sein soll. Maria Fellner, Projektleiterin und Geschäftsführerin der digitAAL Life GmbH, erklärt: „Für unsere Online-Umfrage suchen wir Betroffene von „Long-Covid“ und deren Angehörige. Wir suchen behandelnde Ärztinnen und Ärzte sowie Psychologinnen und Psychologen. Wir wenden uns auch an Physiotherapeutinnen und -therapeuten und Angehörige anderer medizinisch-technischer Dienste sowie an DGKPS, Stationsleitungen von „Long-Covid"-Reha-Einrichtungen oder Ambulanzen.“
Ziel: Prototyp im Herbst
Das Team erhofft sich, bereits im Herbst mit dem Prototyp der App starten zu können. Testpersonen können sich bereits jetzt anmelden: Nach einer kurzen Einschulung sollen sie die Anwendung schnell selbstständig nutzen können. Die Trainingseinheiten sollen je nach Anforderung adaptiert werden. „Wir werden jedenfalls zusätzliche Atem- und Entspannungsübungen integrieren“, so Fellner. Wie die App genau funktionieren wird und wie das Angebot genau aussieht, wird aber erst nach den Ergebnissen der Umfrage und der Feldstudie festgelegt.