Mangelexemplar Bürgermeisterin: Eine Ortschefin erzählt
In Österreich liegt der Anteil der Frauen im Bürgermeisteramt erst bei bescheidenen 10,4 Prozent. In den 2.093 österreichischen Kommunen gibt es nur 218 Bürgermeisterinnen. Eine davon ist Tanja Gauland-Gratz, Bürgermeisterin der Marktgemeinde Gralla. Nach sechsmonatiger Amtszeit gab die Gemeindechefin und erste Frau an der Spitze der Marktgemeinde Gralla einen ersten Einblick in ihren Alltag.
Große Erfahrung
Seit dem 27. Mai ist Fauland-Gratz als Gemeindechefin der 2.886 Einwohner zählenden Marktgemeinde aktiv und hat einen guten Überblick in den großen Verantwortungsbereich der Gemeindepolitik gewonnen. Große Erfahrung bringt Tanja Fauland-Gratz auch aus ihren beruflichen Tätigkeiten mit. So war sie unter anderem bei einem Steuerberater sowie im Pflegeheim Gralla in der sozialen Verwaltung tätig und hat dadurch gerade zu sozialpolitischen Themen einen sehr nahen wie auch authentischen Zugang. Die Basis kennt sie.
Stark unterrepräsentiert
"Wir müssen es medial schaffen, dass man mehr auf Frauen zugeht. Wir sollten Frauen auch für die kommende Gemeinderatswahl ansprechen. Noch immer zu wenige Frauen wissen, wohin sie sich wenden sollen. Das weiß ich aus meiner Tätigkeit im sozialen Bereich. Diese Erfahrungen waren letztendlich auch die Motivation, mich noch mehr in der Politik zu engagieren", erklärt Tanja Fauland-Gratz. Auch in der heimischen Gemeindepolitik sind Frauen stark unterrepräsentiert. Im Bezirk Leibnitz gibt es neben der Marktgemeinde Gralla nur noch in Gleinstätten (Elke Halbwirth) und in Gabersdorf (Karin Stromberger) weitere Bürgermeisterinnen. Vor uns liegt noch ein weiter Weg.