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U-Bahn bald in Graz?
Wenn es nach Bürgermeister Siegfried Nagl geht, soll in Graz eine Mini-U-Bahn kommen.
Wenn es nach Bürgermeister Siegfried Nagl geht, soll in Graz eine Mini-U-Bahn kommen.
iStock.com/scaliger

Bekommt Graz jetzt eine U-Bahn?

18.02.2021 um 10:08, Patrick Deutsch
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Das enorme Wachstum des Grazer Ballungsraumes erfordert ein durchdachtes Verkehrskonzept. Neben dem massiven Ausbau des Straßenbahnnetzes, präsentierte ein Experten-Konsortium jetzt eine Machbarkeitsstudie für eine Mini-U-Bahn.

Schon 1999 wurde die Idee einer U-Bahn im Grazer Gemeinderat behandelt. 2018 erweckte Siegfried Nagl die U-Bahn wieder zum Leben. Heute wurde eine Machbarkeitsstudie für die unterirdischen Mobilitätslösungen von der eigens gegründeten Projektgesellschaft MUM 2030+ und namhaften Verkehrsexperten vorgestellt.

M1 + M2 – Die beste Lösung

Das Ergebnis: Zwei mögliche Metrolinien (M1 und M2) im automatisierten Betrieb und insgesamt ca. 25 km Streckennetz wurden als beste Lösung definiert. Während die Linie M1 zwischen Eggenberg und dem Berlinerring verkehren soll, fährt die M2 zwischen Gösting und dem P&R Webling. In Kombination mit dem bisherigen Angebot gelingt eine Steigerung von + 45 Prozent im öffentlichen Verkehr. Gleichzeitig sollen dadurch bei den PKW-Fahrten 12 Prozent eingespart werden. Von dem innovativen Infrastrukturprojekt sollen zukünftig mehr als 200.000 Fahrgäste profitieren.

Mit der Metro ist schon für das Jahr 2030 davon auszugehen, dass rund 450.000 Personen pro Tag öffentliche Verkehrsmittel in Graz benutzen – eine Steigerung von 41 Prozent. Ohne die Metrolinien gehenn die Experten von einer Steigerung von lediglich 18 Prozent aus. „Ein Straßenbahnnetz, das zu weiten Teilen gemeinsam mit dem Straßenverkehr geführt wird, stößt in der wachsenden Stadt Graz an seine Kapazitätsgrenzen. Nur mit einem Metrosystem lassen sich die verkehrspolitischen Ziele eines ÖPNV-Anteils von knapp 30 % erreichen und mangelnde Auslastung einer Metro muss man nicht befürchten, wie unsere Simulationsrechnungen am Institut für Straßen- und Verkehrswesen gezeigt haben", erklärt Univ.-Prof. Martin Fellendorf von der TU Graz

 

Damit der wachsende Zentralraum Graz nicht auf einer Einbahn Richtung kompletter Verkehrsüberlastung unterwegs ist und um vereinbarte Klima- und Umweltziele zu erreichen, wird der sogenannte ,Modal Split‘, also die Fahrgastzunahmen analog zum Bevölkerungswachstum, zugunsten des öffentlichen Verkehrs deutlich zu erhöhen sein. Dazu gibt es sowohl von der Europäischen Union, der Bundesregierung, der Steirischen Landesregierung und der Stadtregierung im Rahmen der jeweiligen Agenda klare Bekenntnisse und Vereinbarungen. – Bürgermeister Siegfried Nagl

Die Metro: Eckdaten

  • Streckenlänge M1: 11,9 km
  • Streckenlänge M2: 13,5 km
  • 27 Haltestellen (Doppelhaltestelle Jakominiplatz)
  • Automatisierter Betrieb
  • 4 Tore in die Innenstadt
  • 11 Tram-Umsteigepunkte
  • 4 S-Bahn-Umsteigeknoten
  • 36 km/h Reiseschnitt & 80 km/h Höchstgeschwindigkeit
  • 200.000 Fahrgäste/Tag
  • Attraktive Verknüpfungen mit Regionalbussen
Metrostation Hauptbahnhof
So könnte die Metro-Station am Grazer Hauptbahnhof aussehen.

Als ehemaliger Verkehrsstadtrat weiß ich, welch enorme Herausforderung die urbane Mobilität in Graz darstellt. Wir brauchen einen großen verkehrspolitischen Wurf, um in diesem wachsenden Ballungsraum fit für die Zukunft zu sein. Der Platz in der Stadt, insbesondere in der Grazer Altstadt, ist einfach begrenzt. Die logische Konsequenz daraus ist, dass wir für den öffentlichen Verkehr eine neue Ebene erschließen. Mit einer Metro in den Untergrund zu gehen, das würde absolut Sinn machen. Die Vorteile wären offensichtlich. Das heißt für mich: Die Vision eines solchen Jahrhundertprojekts einer Metro für Graz darf man nicht einfach als Spinnerei vom Tisch wischen. Wir müssen die Möglichkeit einer Umsetzung bis ins letzte Detail ausloten. – Vizebürgermeister Mario Eustacchio

Linienplan Metro Graz
Die angedachte Linienführung der Grazer Metro.

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