Back to school
Mit dieser Woche füllen sich wieder Klassenzimmer: Es heißt zurück in die Schule. Nach einem etwas turbulentem Schuljahr mit Social Distancing und mehreren Wochen Home-Learning, versuchen die Schulen nun zum normalen Alltag zurückzukehren. Während es vielen Kindern oft schwer fällt, sich von den Sommerferien zu verabschieden, erschwert auch das Corona-Virus die Situation. Wie erleichtert man also als Elternteil den Schulstart für das Kind?
Routine schaffen
Die Psychotherapeutin und Erziehungswissenschaftlerin Sonja Schuster rät, schon in der ersten Schulwoche eine Routine zu schaffen. Der Schlafrhythmus, der im Sommer oft aus den Fugen gerät, sollte beispielsweise wieder angepasst werden. Bei älteren Schülern bietet es sich an, mit dem Wiederholen des Stoffes von Hauptfächern zu beginnen, um eine Basis für Neues zu schaffen. Dabei sollte jedoch nicht übertrieben werden – kurze Intervalle in Form von einer halben Stunde pro Tag reichen. Das gemeinsame Packen von Schulsachen oder Familienfrühstücke erleichtern den Kindern meist auch die Umstellung, vor allem in der ersten Woche. Ebenfalls wichtig: Keinen Druck machen. Das Schuljahr ist noch lange genug, es muss nicht schon jetzt über Schularbeiten und Co. gesprochen werden.
Tag 1
11.500 steirische Taferlklassler schnuppern diese Woche das erste Mal (Volks-)Schulluft. Da aber jeder Anfang schwer ist, sollten sich Eltern bewusst Zeit für ihre Kinder nehmen. Elternteile können die Schulanfänger zum Beispiel mit positiven Worten über die Schule bestärken. Eine gute Wortwahl kann Wunder vollbringen. Ebenso hilft es, sich über Kindergartenfreunde zu informieren, die zusammen mit dem eigenen Kind die Schule starten – bereits bekannte Kameraden beruhigen. Eine hohe Priorität hat der Schulweg. Eltern sollten diesen sehr gut abklären.
Selbst ist das Kind
Zu einer positiven Entwicklung in der Schule und im Leben zählt auch ein gewisses Maß an Selbstständigkeit. "Selbstständigkeit wird Zuhause erlernt", meint Sonja Schuster. Sie empfiehlt, das Kind in den Haushalt einzubinden und ihm kleine Aufgaben, wie das Raustragen vom Müll, aufzutragen. Hilfreich ist es auch, einen Wochenplan in der Küche oder im Wohnzimmer aufzuhängen, auf dem die Aufgaben aller Familienmitglieder gelistet sind. Wichtig: Dem Kind auf Augenhöhe begegnen.
Fauler Willi
Besonders schwierig wird es, wenn das Kind lernfaul ist. In diesem Fall schlägt Schuster vor, neue Strukturen zu schaffen: Beispielsweise gibt s nachmittags eine Spiel- und eine Hausaufgabenzeit. Eltern sollten Neugierde für den Lernstoff zeigen – das motiviert.
Covid im Klassenzimmer
Zum neuen Alltag in der Schule gehört auch ein Ampelsystem, Desinfektionsmittel und im schlimmsten Fall ein Mundschutz. Schuster legt allen Eltern ans Herz, gemeinsam mit dem Kind die Fakten über das Virus zu besprechen und die Ampel zu erklären. Das alles sollte auf einer neutralen Ebene passieren – Theorien haben hier keinen Platz. "Wissen hilft", sagt Schuster. Die Kinder sollten den Freiraum bekommen, ihre Gedanken und Gefühle zu äußern – das nimmt die Angst. So gelingt der Start ins neue Schuljahr.