Im Interview: Salzburgs Hochzeits-Deko-Queen
Ellen, du hast gerade den Austrian Wedding Award gewonnen. Erzähl uns doch kurz über dein Sieger-Projekt.
Ellen Schwick: "Es freut mich wahnsinnig, dass ich in diesem Jahr den Preis in der Kategorie Wedding Design gewinnen konnte. Vor allem, da ich das eingereichte Konzept dank eines mutigen Brautpaares tatsächlich umsetzen durfte. Während der Hochzeitsvorbesprechung haben die beiden mehrfach ihren gemeinsamen Hawaii-Urlaub erwähnt – so kam mir die Idee, dieses Thema in der Floristik, der Dekoration, der Papeterie und dem Essen aufzugreifen. Das Motto bot viel Raum für Kreativität, so gab es beispielsweise Cocktails aus Kokosnüssen.“
Man hat das Gefühl, Brautpaare stehen unter enormem Druck und glauben, mit den auf Instagram und Pinterest inszenierten Hochzeiten mithalten zu müssen. Was braucht es deiner Meinung nach für ein stimmiges Konzept tatsächlich?
Ellen Schwick: „Ich sage gerne, die Sozialen Medien haben die Verwandten abgelöst und geben vor, was man scheinbar für eine gelungene Hochzeit braucht. Ich finde es wichtig, sich von Konventionen zu lösen und im ersten Schritt danach zu gehen, was einem gefällt und zu einem passt. Ganz nach dem Motto: Alles kann, nichts muss sein. Nicht jeder braucht eine Hochzeitstorte, frische Blumen, einen Traubogen oder eine Live-Band. Die Hochzeit sollte so individuell sein, wie das Brautpaar selbst. Wichtig ist, sich Dienstleister zu suchen, denen man vertraut und schließlich auch offen für deren Tipps zu sein. Als dritten Ratschlage empfehle ich, von Beginn an eine Budget-Grenze zu setzen und zu schauen, wie sich diese einhalten lässt. Prioritäten setzen, heißt das Zauberwort. Oft reichen wenige Highlights aus…“
Wie gehst du bei der Planung eines Deko-Konzeptes vor?
Ellen Schwick: „Die Ideen entstehen meist im Gespräch mit dem Brautpaar. Ich höre mir die Wünsche und Vorstellungen an, helfe zu filtern, was Priorität hat. Außerdem versuche ich immer ein Konzept zu erstellen, dass zur Location passt und sich umsetzen lässt. Anschließend bespreche und berate ich mich mit Dienstleistern wie Floristen, Grafikern, Konditoren und Catering. Aus den gesammelten Ideen entsteht ein sogenanntes Moodboard, dass dem Brautpaar einen Eindruck über das Gesamtbild vermittelt. Ein gelungenes Deko-Konzept greift das Motto in möglichst vielen Bereichen auf."
Wohin geht der Trend 2023?
Ellen Schwick: „Trockenblumen und Naturhochzeiten sind nach wie vor beliebt. Generell wird aber alles bunter – 'edgy' und pointiert. So kommen beispielsweise statt Lichterketten Discokugeln zum Einsatz. Bei den Farben wird es knalliger, vor allem „Magenta“ liegt im Trend und auch die Outfits werden mutiger: Kleider mit Beinschlitz wird man häufiger zu sehen bekommen.“