Berühmtheiten auf Salzburgs Friedhöfen
Leopold Mozart (1719 – 1787)
Der berühmteste Sohn der Stadt, W. A. Mozart, wurde nicht in Salzburg beerdigt, sondern in einem aufgelassenen Gemeinschaftsgrab auf dem Wiener Friedhof St. Marx. Dafür ruht die Familie Mozart fast vollständig in Salzburg. Am Friedhof St. Sebastian liegen, leicht auffindbar: der Vater Leopold Mozart und W.A. Mozarts Ehefrau Constanze, ebenso deren zweiter Mann, Georg Nikolaus von Nissen, und Genovefa Weber, Constanzes Tante.
Anna Maria Mozart („Nannerl“) (1751 – 1829)
Maria Anna von Berchtold zu Sonnenburg, geborene Mozart, fand ihre Grabstätte im Friedhof St. Peter neben den Katakomben. In derselben Gruft ruhen auch die Überreste von Michael Haydn. Der weniger bekannte Bruder von Joseph Haydn lebte 43 Jahre lang als Musiker und Komponist in Salzburg.
Ladislaus Almásy (1885 – 1951)
Der Rennfahrer, Pilot und Saharaforscher ist am Kommunalfriedhof (Gruppe 75/Reihe 7/Ordnung 2/Grab 2) begraben. Er verstarb 1951 im Sanatorium Wehrle an einer Amöbenruhr, die er sich in Ägypten zugezogen hatte. Almásys abenteuerliches Leben – unter anderem schleuste er im II. Weltkrieg deutsche Agenten durch die Sahara nach Ägypten – diente als Vorlage für den Roman „Der englische Patient“ von Michael Ondaatje.
Herbert v. Karajan (1908 – 1989)
Er war einer der berühmtesten Dirigenten des 20. Jahrhunderts und bestimmte maßgeblich die Geschichte der Salzburger Festspiele. Der Maestro, der in Anif ein Anwesen besaß, starb 1989 an einem Herzinfarkt und ist auf dem Friedhof des Orts begraben.
Marko Feingold (1913 – 2019)
Den kleinen Friedhof in der Uferstraße 47 in Aigen kann man nur nach Voranmeldung bei der jüdischen Kulturgemeinde besuchen. Auf dem Aigner Gottesacker ist auch der Holocaust-Überlebende und langjährige Präsident der jüdischen Kultusgemeinde, Marko Feingold, begraben. Feingold hatte vier KZ überlebt, war nach dem Krieg Geschäftsmann in Salzburg und wurde 106 Jahre alt.
Hans Lepperdinger (1905 – 1984)
Der Wehrmachtsoberst, der 1945 letzter „Kampfkommandant“ der Stadt Salzburg war, bewahrte selbige vor der Zerstörung, indem er kampflos kapitulierte. Lepperdingers Parlamentäre trafen am 4. Mai 1945 auf der Saalachbrücke auf die US-Truppen. Die Übergabe der Stadt wurde dann bei einem Glas Sekt im Hotel Österreichischer Hof besiegelt. Lepperdinger hat ein Ehrengrab in der Gruppe 35 am Salzburger Kommunalfriedhof.
Emilie Kraus v. Wolfsberg (1785-1845)
… war einige Jahre (1805 bis 1810?) lang die Geliebte von Kaiser Napoleon I. Sie erhielt von diesem neben dem Adelstitel „von Wolfsberg“ auch eine großzügige Apanage. Diese wurde allerdings von ihrem Ziehvater veruntreut, so dass Emilie Kraus schließlich in Armut starb. Sie lebte im „Rauchenbichlerhof“ in Schallmoos und war in Salzburg als „Hundsgräfin“ bekannt. Ihr Grab (bzw. die Grabplatte) befindet sich auf dem Friedhof Gnigl, rechts neben dem Haupteingang an der Innenseite der Umfassungsmauer.
Karlheinz Böhm (1928 – 2014)
Der Schauspieler wurde als Darsteller Kaiser Franz Josefs in den „Sissi“-Filmen weltberühmt und ein Idol der 1950er-Jahre. Böhm gab sich später viel Mühe, das brave Jungkaiser-Image loszuwerden, so spielte er unter anderem einen psychopatischen Mörder im Film „Peeping Tom“ von Michael Powell, einem Leckerbissen für heutige Cineasten. 1981 gründete er die Hilfsorganisation „Menschen für Menschen“, die sich für bessere Lebensbedingungen der Landbevölkerung in Äthiopien einsetzt. Karlheinz Böhms Ehrengrab befindet sich auf dem Kommunalfriedhof in der Gruppe 35.