OÖ: 19-Jähriger will Smoothie-Markt revolutionieren
weekend: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Instant Smoothies zu entwickeln?
Clemens Kräter: Ich hatte im Lockdown viel Zeit daheim, auch weil wir keinen neuen Stoff machen durften im Distance Learning. Dabei bin ich auf eine Studie von Statista gestoßen, die besagt, dass neun von zehn Österreichern täglich zu wenig Obst essen. Daraufhin habe ich etwas recherchiert, wie man den Obstkonsum steigern könnte. Smoothies scheinen auf den ersten Blick geeignet – viel Frucht in einem Fläschchen. Ich liebe ja Smoothies, bin aber mit dem herkömmlichen Angebot unzufrieden.
weekend: Was stört Sie an herkömmlichen Smoothies?
Clemens Kräter: Grundsätzlich finde ich es problematisch, dass wenig Flüssigkeit in viel Plastik verpackt ist und diese auch noch viel Zucker enthält – teilweise sogar mehr als Cola oder andere Limos. Damit werden Smoothies dem nachhaltigen, natürlichen Image nicht gerecht. Hinzu kommt, dass meistens mehr als die Hälfte nur aus Saft besteht. Und: Der Inhalt wird pasteurisiert, sprich: auf über 70 Grad erhitzt. Dadurch bleibt von den Nährstoffen nicht viel übrig. Bei meiner Recherche bin ich schließlich auf die Gefriertrocknung gestoßen. Dabei bleiben über 90 Prozent der Nährstoffe erhalten, auch über Jahre hinweg. Dann dachte ich mir: wäre es nicht möglich, mit dem Pulver der gefriergetrockneten Früchte eine Art Tütensmoothie zu machen – so wie es auch Tütensuppen gibt.
weekend: Aber Smoothies mit Fruchtpulver sind ja per se nichts Neues?
Clemens Kräter: Ja, es gibt Produkte, in denen unter anderem Fruchtpulver enthalten ist, aber nie zu 100 Prozent. Meine Instant Smoothies enthalten keine anderen Zusätze, in einem Smoothie Stick stecken mehr als 130 Gramm Früchte und 45 Prozent weniger Zucker als in herkömmlichen Smoothies. Denn der einzige Zucker, der bei Frumotion enthalten ist, ist der von der Frucht selbst.
weekend: Sie haben also dann zuhause Früchte gefriergetrocknet und daraus Smoothies entwickelt?
Clemens Kräter: Nein, Anlagen für die Gefriertrocknung sind relativ teuer. Ich habe verschiedene Fruchtpulver bestellt, mehrere Wochen lang Pulver zusammengemixt und Liste geführt. Es war eine Tüftelei, bis ich drei Sorten entworfen hatte, die geschmacklich top sind, weil es schon auf 0,5 Gramm mehr oder weniger ankommt.
weekend: Was spricht dagegen, sich ein Fruchtpulver zu bestellen und selbst Smoothies zu mixen?
Clemens Kräter: Die Fruchtpulver sind nur in größeren Verpackungen erhältlich. Wenn die mal offen sind und Feuchtigkeit hinzukommt, verklumpt das Pulver schnell. Außerdem macht's natürlich auch die Mischung der verschiedenen Fruchtpulver aus. Mir war außerdem wichtig, dass die Smoothie Sticks leicht transportierbar und in einer nachhaltigen Papierverbundfolie verpackt sind.
weekend: Eine Frumotion Packung um 24 Euro enthält acht Sticks. Ergo kostet ein Smoothie drei Euro. Was rechtfertigt diesen Preis?
Clemens Kräter: Natürlich sind unsere Frumotion Sticks teurer als herkömmliche Smoothies, die man im Supermarkt erhält. Aber wir produzieren auch viel geringere Mengen, haben uns bewusst für rein natürlichen Inhalt, sprich pure Frucht, und eine umweltfreundliche Verpackung entschieden. Ich glaube, Qualität muss einem was wert sein, wenn man sich selbst und seinen Körper unterstützen will.
weekend: Wie viele Smoothies haben Sie bisher bereits verkauft?
Clemens Kräter: Seit Ende November ist mein Webshop online. Bisher habe ich rund 1.500 Smoothies verkauft. Etwas mehr als ein Dutzend hat ein Abonnement abgeschlossen.
weekend: Haben Sie weitere Pläne für die Zukunft von Frumotion?
Clemens Kräter: Ich bin gerade in Gesprächen mit Landwirten aus der Region, die Früchte selber gefriertrocknen und hoffe auf eine Zusammenarbeit, um künftig auch regionale Smoothies im Sortiment haben zu können. Außerdem habe ich vor, eine vierte Geschmacksrichtung zu entwickeln, die bis Ende des Jahres erhältlich sein wird.