Auf Menschen einlassen
INTERVIEW. Expertin Eirene Braden spricht darüber, was den Pflegeberuf interessant macht und was man mitbringen muss. Wichtig ist ihr: „Man arbeitet mit Menschen, nicht mit Maschinen!
Als Leiterin des Betreuungs- und Pflegedienstes im Seniorenwohnhaus St. Anna in Linz spricht Eirene Braden aus der täglichen Erfahrung im Pflegeberuf.
Frau Braden, was spricht für eine Karriere in Pflege und Betreuung?
Eirene Braden: Es ist ein krisensicherer und schöner Job, der extrem abwechslungsreich ist. Jeder Tag ist anders! Man darf mit Menschen arbeiten, Beziehungen aufbauen und, man kann auch kreativ sein. Zwei ganz wichtige Aspekte: Es gibt immer Weiterentwicklungsmöglichkeiten und es ist ein sinnstiftender Beruf, mit dem man einen positiven Unterschied für Menschen machen kann.
Wie findet man unter den vielen Ausbildungsformen die richtige für einen selbst?
Eirene Braden: Man sollte sich auf Messen, Info-Veranstaltungen und im Internet vorab informieren. Im nächsten Schritt geht es darum, reinzuschnuppern, ein Praktikum zu machen. In welche Richtung geht es: Altenbetreuung? Menschen mit Beeinträchtigungen? Ich würde keine Ausbildung machen, ohne zu wissen, was genau mich in diesem Feld erwartet!
Welche Grundvoraussetzungen braucht es?
Eirene Braden: Menschen mögen und bereit sein, sich auf Beziehungen einzulassen! Das ist der wichtigste Punkt. In der Ausbildung wird empathisches Verständnis vermittelt, Konfliktmanagement, das Verhalten in schwierigen Situationen. Man arbeitet nicht mit Maschinen, sondern mit Menschen! Es geht um die Lebensqualität der Betroffenen, nicht um Normwerte.
Was ist an der Arbeit in der Pflege besonders schön?
Eirene Braden: Wenn die Beziehung gelingt und man merkt, dass man Menschen erreicht, wenn man Dankbarkeit spürt oder Verbesserungen wahrnimmt: Das ist einfach toll!
